Jeder hat Momente, in denen das Selbstvertrauen schneller zu verschwinden scheint als eine Schneeflocke im Sonnenschein.
Um dauerhaft zu einer selbstbewussten Person zu werden, musst du eines verstehen: Warum und wann dein Selbstwertgefühl ins Schwanken geraten kann.
Und genau darum geht es in diesem Text.
Es ist doch frustrierend.
Gerade wenn man daran denkt, wie weit man gekommen ist und was man bereits alles getan hat, um selbstbewusster zu werden, wirst du zurückgeworfen.
Sobald man die Dinge im Griff zu haben scheint, passiert etwas und man merkt, dass man überfordert mit der Situation ist und der Gedanke, dass man nicht gut genug ist, taucht wieder auf.
Das hart erarbeitete Selbstvertrauen scheint wie weggeweht.
Passiert mir auch.
Ich bin der Meinung, dass es (meistens) aus drei Gründen passiert, die ich dir heute vorstellen will – und natürlich, was du machen kannst, damit es nicht mehr passiert.
Tipp: Denk daran dir den Artikel zu merken, um ihn immer schnell wieder zu finden.
1. Du bist irgendwo neu oder erlebst eine neue Situation
Es ist leicht, sich selbstsicher zu fühlen, wenn man alles um sich herum kennt.
Es bedarf keinerlei Anstrengung und dieses Selbstvertrauen ist kein richtiges Selbstvertrauen. Es ist Sicherheit, vielleicht sogar Selbstgefälligkeit.
Aber das Leben ist voller neuer Orte.
- Dein erster Tag in der Schule oder Universität.
- Ein neuer Job oder eine neue Beziehung.
- Eine neue Herausforderung oder eine neue Stadt.
- …
Neu ist oftmals völlig unberechenbar.
Die natürliche Reaktion auf das Ungewisse und Unberechenbare ist die Angst.
Und wo Angst ist, da ist eine Stimme in deinem Kopf, die mit dir redet und die dich wieder in Richtung Sicherheit zurückkehren lassen soll.
- Eine Stimme, die Geschichten erzählt, die dich untergraben sollen.
- Eine Stimme, die es vermag, sich klein zu fühlen.
- Eine Stimme, die dich daran hindert weiter zu kommen.
2. Deine Erwartungshaltung gibt den Takt vor
Dein Gehirn ist ein echtes Wunder.
Es hat mehr als eine Milliarde Vorstellungen und Erwartungen davon, wie die Welt funktionieren muss und deinem eigenem Tun.
Okay,..
- Du wirst zu einer bestimmten Zeit aufstehen,
- dann einen bestimmten Job erledigen,
- dann bestimmte Leute sehen,
- immer eine vorbestimmte Route nehmen,…
Dein Gehirn hat aber auch genaue Vorstellungen davon, was andere tun sollen…
- Andere Menschen sollen dir helfen,
- und sich nicht in den Weg stellen,
- und hören, was du zu sagen hast,
- und pünktlich zu einem Treffen erscheinen,
- und das Geschirr abwaschen…
Als wäre das nicht genug, macht sich dein Kopf auch noch Gedanken darüber, was andere Menschen von dir erwarten…
- Sie erwarten von mir, dass ich bei ihnen mitspiele,
- dass ich mitrede und dabei lustig und sympathisch bin,…
- Sie erwarten, dass ich nachgiebig bin und Zuneigung zeige,
- dass ich die Person bin auf die sie sich verlassen können
Diese Erwartungen werden dich schneller fertig machen und deines Selbstbewusstseins berauben, als du Mississippi buchstabieren kannst.
Denn sobald auch nur eine Vorstellung – egal auf welcher der drei Erwartungsebenen – nicht erfüllt wird, knickt das Selbstwertgefühl ein und die Stimme des Zweifels in deinem Kopf macht sich bemerkbar.
Mach dir klar, dass diese Erwartungen nur Konstrukte deines Unterbewusstseins sind, die dir dabei helfen sollen, die Welt ein wenig berechenbarer und weniger beängstigend zu machen.
Aber jedes Mal, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt oder untergraben werden, bleibt einem nur Unsicherheit und die eigene Unfähigkeit, die Welt zu verstehen.
3. Du willst Perfektion
Du hast hohe Ansprüche.
Das gefällt mir an dir, und es ist überhaupt nicht schlimm, wenn du alles so gut wie möglich machen willst.
Aber wenn…
- du einen neuen Job findest und es sich so anfühlt, als ob du bei jedem einen fabelhaften Eindruck hinterlassen und fehlerfreie Arbeit leisten musst,…
- du eine neue Beziehung anfängst und möchtest, dass ihr zwei perfekt zusammenpasst und du all deine Schwächen versteckst…
- du ein neues kreatives Projekt startest und willst, dass alles ohne Probleme funktioniert und bereits beim ersten Versuch alles klappt…
…wird schnell klar:
Perfektion ist Bullshit.
In der Sekunde, in der du keine Perfektion erreichst, wirft dir dein Gehirn einen Stock zwischen die Beine und sagt dir, dass du nicht gut genug bist.
Du merkst also,…
Die Jagd nach Perfektion ist eine der sichersten Möglichkeiten, das vorhandene Selbstvertrauen zu zerstören.
Also…
Aber was kann man tun, um nicht mehr das Vertrauen in sich selbst zu verlieren?
Dein Selbstvertrauen verschwindet, weil du nicht darauf achtest, was du denkst.
Es ist wirklich so einfach.
Jeder Mensch hat ein natürliches, starkes Selbstvertrauen – schau dir nur mal kleine Kinder an.
Irgendwann wirst du aber nicht mehr ermutigt, sondern klein gehalten. Von deinen Eltern, deinem Umfeld und deinen eigenen Gedanken.
Die Absicht dahinter ist (vermeintlich) gut und die meisten Menschen sind sich nicht bewusst über ihren Einfluss auf andere.
Ikarus, flieg nicht zu nah an die Sonne, deine Flügel werden verbrennen & du wirst abstürzen.
Hätte Ikarus auf sein Umfeld gehört, wäre er zwar nicht abgestürzt, aber wir hätten auch niemals von ihm gehört.
Die Vorsicht liegt in der menschlichen Natur. Sie quasi genetisch vorprogrammiert.
Doch die Gefahren, vor denen uns unser Gehirn schützen will, existieren gar nicht mehr. Du musst nicht vor einem Säbelzahntiger weglaufen oder Angst haben, dass du aus deinem Stamm geworfen wirst und dann alleine in der Wildnis verhungerst.
Wenn dir jemand sagt etwas nicht zu tun, geschieht es (meistens) aus guten Absichten.
Die Person will nicht, dass du abstürzt oder dich blamierst oder unangenehm auffällst.
Das dein Potential und dein Selbstvertrauen dabei untergraben wird, ist ihnen in 99,97% der Fälle nicht klar.
Irgendwann nimmt ein großer Teil der Menschen dieses Mindset – immer vorsichtig und nicht anders sein – einfach an und die innere Stimme bestärkt es in einem unendlichen Kreislauf.
Immer und immer wieder.
Aber es gibt auch gute Nachrichten.
Du kannst diesen Kreislauf unterbrechen.
Du kannst dich darauf trainieren die Stimme des mangelnden Selbstvertrauen, die Stimme des Auf-dem-Boden-bleibens zu erkennen. Du kannst Selbstliebe erlernen.
Du kannst auf sie zeigen und sagen:
„Oh hey, du bist es wieder. Die Stimme meines Zweifels.“
Sobald du gelernt hast die Stimme des Selbstzweifels zu erkennen, hast du die Kontrolle.
Nun kannst du dich entscheiden, ob du dich von ihr klein halten lässt oder trotzdem deinen Weg gehst.
Am Anfang ist es schwer sich seiner inneren Stimme zu stellen – ich spreche aus Erfahrung.
Zum Glück wird es mit der Zeit immer einfacher und du wirst immer häufiger die selbstbewusste Entscheidung treffen.
Auch wenn du dich in einer neuen Situation wieder findest, deine Erwartungen nicht erfüllt werden oder etwas nicht perfekt läuft.
Schon bald wirst du in der Lange sein in so einer Situation mit den Schultern zu zucken und zu sagen:
Ach, das wird schon.
Kein Sorge.
…
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