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Borderline: 4 Typen der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Borderline: 4 Typen der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline Persönlichkeitsstörung, auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung genannt, ist eine psychische Störung, die das Leben vieler Menschen beeinträchtigt.

Die betroffenen Menschen werden von Impulsivität und schnell verändernden emotionalen Zuständen geleitet. Sie sind nicht in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren und neigen zu extremen emotionalen Ausbrüchen.

Das Borderline-Syndrom ist etwas, worüber es sich lohnt mehr zu erfahren. Insbesondere dann, wenn du eine betroffene Person kennst, ganz egal ob es sich dabei um deinen Partner oder ein Familienmitglied handelt.

Diese Persönlichkeitsstörung ist in meisten Fallen das Ergebnis von traumatischen Erfahrungen in der Kindheit.

Ohne Diagnose und eine angemessene Therapie könnte es zu einem Teufelskreis kommen, in dem Eltern und deren Kinder Schwierigkeiten in ihren Beziehungen haben.

Borderline-Störung kann sich in verschiedene Subtypen unterteilen, und in diesem Beitrag werde ich mich auf die 4 Typen, die am meisten bekannt sind, fokussieren.

Wenn du mehr über verschiedene Typen von Borderline-Syndrom erfahren möchtest, wie man einer Person helfen kann, die an dieser Störung leidet, und wie du dich um sie herum verhalten solltest, dann solltest du weiterlesen.

Borderline: 4 Typen laut Theodore Millon

traurige blonde Frau sitzt und denkt nach

Die bekannteste Kategorisierung der Borderline Personality Disorder ist die von Theodore Millon, einem amerikanischen Psychologen

Die 4 Typen der Borderline Persönlichkeitsstörung nach Theodore Millon können helfen, die betroffene Person deutlicher zu diagnostizieren. Sie sind jedoch nicht zur Selbstdiagnose oder Diagnose anderer Menschen da, sondern als ein Wegweiser zu verstehen, um professionelle Hilfe aufzusuchen.

Eine medizinische Kategorisierung wurde von der Weltgesundheitsorganisation vorgestellt.

Laut der WHO (World Health Organisation) gibt es zwei verschiedene Typen der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung:

– Der impulsive Typ – der Betroffene kann nicht seine Emotionen kontrollieren, hat keine Impulskontrolle und tendiert dazu impulsive Entscheidungen im Leben zu treffen.

– Der Borderline Typ – Neben den Symptomen des impulsiven Typs, haben Borderliner auch ein verzerrtes Selbstbild und selbstverletzendes Verhalten.

Borderline-Identitätsstörung ist in vielen Fällen ein Ergebnis der Traumatisierung, und kann durch sexuellen Missbrauch, Vernachlässigung während der Kindheit oder ähnliches verursacht werden.

Diese psychische Erkrankung macht es den betroffenen Menschen unfähig in ihren täglichen Leben normal zu funktionieren.

Sie sind nicht in der Lage dauerhafte zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen und tendieren oft zu selbstschädigendem Verhalten und Drogenmissbrauch.

Die Menschen, die am meisten in Gefahr laufen an einer Borderline Störung zu erkranken, sind Menschen die schon Erfahrung mit anderen psychischen Erkrankungen hatten, wie bespielsweise Essstörungen, bipolare Störungen, Depression oder Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Diese können sich jedoch auch als Begleiterkrankungen, nach der Diagnose der Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigen.

In diesem Beitrag werden wir die 4 Typen von Millon näher betrachten, da sie eine Borderline-Störung am besten zeigen und beschreiben.

1. Stille Borderline Persönlichkeitsstörung

Nachdenkliche Frau, die allein am Fenster sitzt

Die Stille oder ruhige Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine untypische Art des Borderline-Syndroms. Die Patienten mit dieser Störung können oft übersehen werden, denn sie sind fähig, ihre Borderline Symptome vor anderen Menschen gut zu verstecken.

In ihrem täglichen Leben zeigen sie ein tapferes Gesicht, aber leiden sie in ihrem Inneren. Die Symptome der BPS sind also intern.

Sie richten alle Borderline Symptome gegen sich selbst in ihrem Inneren. Deshalb hat dieser Typ der Borderline Persönlichkeitsstörung eine höhere Wahrscheinlichkeit von Selbstverletzungen und Suizidalität.

Ein anderes Symptom, das diese Borderliner zeigen, sind Depersonalisation und Derealisation. Sie fühlen sich oft, als seien sie nicht real, oder als wäre die Welt um sie herum nicht real, und dass sie nur als Schauspieler im Körper eines Anderen sind.

Sie laufen Gefahr, auch dissoziative Episoden zu haben. Dissoziation bedeutet, dass die betroffene Person von ihrer eigenen Selbstidentität gespalten wird, und verliert jegliches Gefühl des eigenen Selbst.

Nach einer dissoziativen Episode kann sich die Person an das Geschehene nicht erinnern.

Ein stiller Borderliner leidet auch unter Stimmungsschwankungen, jedoch sind sie an ihn selbst gerichtet. Wut, Verzweiflung und alle negativen Gefühle sind mit seiner eigenen Person verbunden.

Deshalb sind diese Personen auch extrem unsicher, zweifeln an sich selbst und ihrem Selbstwertgefühl. Daher können sie auch eine Gefahr für sich selbst sein.

Die ruhigen Borderliner haben Angst vor dem Verlassenwerden. Dennoch tendieren sie dazu, Menschen von sich wegzuschieben, was diese Angst noch schlimmer macht. Sie geben sich dann erneut selbst die Schuld und ihre Wut und ihr Hass wird sich gegen sich selbst richten.

Menschen, die von der stillen Borderline-Störung betroffen sind, haben auch ein chronisches Gefühl der Leere und verlieren Interesse an den Sachen, die sie früher geliebt haben.

Sie haben ein konstantes Angstgefühl und meiden Erfahrungen und Verpflichtungen, wann immer sie können.

Sie sind erfolgreich darin, sich selbst zu sabotieren, weshalb sie auch eine schwierige Zeit haben, Depression zu bekämpfen und ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen.

Gleich anderen Borderline-Störungen, sind traumatische Erlebnisse hier auch die wahrscheinlichste Ursache.Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist nah mit dem stillen Borderline Typ verbunden.

2. Impulsive Borderline-Störung

Frau versucht, mit Mann Schluss zu machen

Die impulsive Borderline-Störung äußert sich in einer energischen und kommunikativen Präsenz. Die Patienten, die unter dieser Persönlichkeitsstörung leiden, können sehr charismatisch und extrovertiert sein und für Menschen um sie herum als faszinierend erscheinen.

Das wichtigste Anzeichen der impulsiven Borderliner ist sein impulsives Verhalten in allen Aspekten seines Lebens. Er handelt immer bevor er denkt, und nimmt keine Rücksicht auf Konsequenzen.

Diese mangelnde Impulskontrolle führt dazu, dass der impulsive Borderliner sich selbst und andere Menschen auch in Gefahr bringen kann.

Er neigt zu Substanzmissbrauch, unsicheren sexuellen Erfahrungen und Ähnlichem.

Ein impulsiver Borderliner lebt davon, die Aufmerksamkeit anderer Menschen an sich zu ziehen, wie auch immer das möglich ist. Er muss immer im Mittelpunkt stehen, und wenn das nicht der Fall ist, erlebt er eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Denn das, wovon sich der impulsive Borderliner am meisten fürchtet, ist, verlassen zu werden und allein zu sein.

Wenn sie daran denken, dass jemand sie verlassen wird, neigen impulsive Borderliner zu extremen Wutausbrüchen und Suiziddrohungen.

Es gibt kein Grau oder einen Kompromiss für sie. Es gibt nur Schwarz-Weiß – extreme Zuneigung oder extreme Abneigung.

In Beziehungen haben sie die Gewohnheit zur Idealisierung des Partners. Wenn sich Borderliner aber gereizt fühlen und fürchten, dass die Beziehung in Gefahr ist, haben sie oft eine extreme und ausgesprochen emotionale Reaktion.

3. Selbstzerstörerischer Borderline-Typ

verärgerte Frau schaut auf ihr Mobiltelefon

Der selbstzerstörerische Borderline Typus unterscheidet sich von anderen dadurch, dass er mit einer überwiegenden Menge von Selbsthass einhergeht.

Diese Borderline Patienten haben die Tendenz, nach Adrenalinkicks zu suchen, extreme Sportarten zu treiben und sich allgemein in Gefahr zu bringen.

Der selbstzerstörerische Borderline-Typ glaubt nie, dass jemand ihn lieben oder gern haben kann. Enttäuschungen von Menschen in seiner Umgebung sind für ihn nur eine Bestätigung, dass er nicht der Liebe und Aufmerksamkeit wert ist.

Dennoch sucht er die Aufmerksamkeit der anderen Menschen, um zu versuchen, seinen Selbsthass zu überwinden.

Eine selbstzerstörerische Borderline-betroffene Person neigt auch zu Substanzmissbrauch, rücksichtslosem Benehmen und ist in Gefahr von Suizidversuchen.

4. Petulante Borderline-Störung

gestresste junge Frau, die am Fenster steht

Eine Petulante Borderline-Störung ist eine Kombination von Symptomen anderer Subtypen. Diese Borderliner sind von einer intensiven, emotionalen Instabilität betroffen.

Sie können extreme Energieschübe haben und rasch zu einer depressiven und desinteressierten Stimmung wechseln.

Petulante Borderliner haben sowohl eine extrem negative Weltsicht, als auch ein extrem negatives Selbstbild. Sie sind sehr kritisch über die Menschen in ihrer Umgebung und haben immer eine negative, sarkastische Bemerkung bereit.

Sie sind nie zufrieden mit sich selbst und der Welt, und neigen zu Wutausbrüchen und Schamgefühlen, nachdem sie eine extreme Reaktion gezeigt haben.

In Beziehungen mit anderen Menschen sind sie passiv-aggressiv, eifersüchtig, leicht reizbar und fordern immer nach Aufmerksamkeit.

Sie neigen nicht zu selbstzerstörerischem Benehmen, sondern richten ihre Wut und Enttäuschung nach außen gegen Menschen in ihrer Umgebung.

Was kann jemandem mit Borderline-Störung helfen?

Die wichtigste Sache, nachdem man diese Verhaltensmuster erkannt hat, ist zu wissen, dass die Borderline-Störung heilbar ist, und dass die betroffene Person die Symptome durch professionelle Hilfe unter Kontrolle haben kann.

Eine BPD Diagnose ist nicht leicht und sollte auf gar keinen Fall ohne geeignete Fachärzte durchgeführt werden.

Laut DSM-IV ist eine Diagnose der BPD angemessen, wenn eine langfristige emotionale Instabilität und Unfähigkeit, mit anderen Menschen Beziehungen aufzubauen, Angst des Verlassenwerdens, ein verzerrtes Selbstbild, Probleme mit Wutausbrüchen, Depressionen und selbstzerstörerisches Benehmen vorliegt.

Die entscheidende Frage ist: Wie und was kann einem Borderliner helfen?

Psychologische Therapie

Professioneller Psychologe, der eine Beratung durchführt

Der beste Weg, einem Menschen mit Borderline-Erkrankung zu helfen, ist durch psychologische Therapie.

Der erste Schritt ist, die professionelle Hilfe eines Psychotherapeuten aufzusuchen. Er oder sie wird dann die beste Vorgehensweise für die Situation der Borderline betroffenen Person finden und helfen.

Psychologische Therapie kann einem Borderliner helfen, bessere Beziehungen aufzubauen und sie auf Dauer zu erhalten.

Es kann ihm helfen, mit Emotionen umzugehen und sie zu verstehen, statt auf sie impulsiv zu reagieren.

Und schließlich kann es helfen, ein besseres Leben zu führen, ohne sich von der Störung eingeschränkt oder sogar beherrscht zu fühlen.

Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT)

Dialektisch Behaviorale Therapie ist eine Form von psychologischen Therapien, die individuell oder in Gruppen durchgeführt wird.

DBT fokussiert sich auf die Wahrnehmung des Patienten, also deren Gedanken, Benehmen, Glauben usw. und erfolgt durch ein Skills Training.

Die Borderline Patienten lernen, mit ihren Emotionen und Impulsen umzugehen. Dies geschieht durch die Entwicklung der dafür benötigten Fähigkeiten.

Diese Fähigkeiten oder Skills sind:

– Die Fähigkeit sich von eigenen Emotionen zu distanzieren, deren Ursachen und Konsequenzen objektiv zu analysieren.

– Die Fähigkeit angemessen Gefühle und Gedanken zu äußern.

– Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen und ihn als natürlichen Teil des Lebens zu akzeptieren, statt impulsiv auf selbstzerstörerisches Benehmen zurück zu greifen.

Familientherapie

Die Familientherapie ist auch ein wichtiger Zusatz in der psychologischen Therapieform. Die Unterstützung der Familie ist durchaus wichtig für die an Borderline erkrankte Person.

Die Borderline Persönlichkeitsstörung kann auch Effekte für die Umgebung der betroffenen Person haben. Es kann also auch die ganze Familie von dieser Störung indirekt negativ betroffen werden.

Deshalb ist es wichtig, dass die Familie über die BPD lernt, und sich mit Therapeuten informiert, wie sie ihren an Borderline erkrankten Familienmitgliedern helfen können, um das Leben aller zu verbessern.

Medikamente

Medikamente sind ein letzter Zusatz neben den anderen Formen der Therapie, und sie können auch helfen, die Borderline Symptome zu mindern.

Medikamente für Depressionen, Angststörungen und Ähnliches werden auch für Borderliner oft benutzt.

Genauso wie Selbstdiagnose sollten Medikamente auf gar keinen Umständen aus eigenem Antrieb genommen werden, ohne dass eine professionelle Beratung mit Therapeuten oder Fachärzten erfolgt ist!

Wie sollte ich mich gegenüber jemandem mit Borderline-Störung verhalten?

Besorgte Frau schaut durch das Fenster

Die wichtigste Sache, die du tun kannst, wenn du glaubst, dass jemand in deiner Nähe Borderline Frühwarnzeichen zeigt, oder du selbst von einer Borderline-Störung betroffen bist, ist einen Notdienst finden und professionelle Hilfe suchen.

Borderline-Störung ist eine sehr gefährliche Störung, sowohl für die leidende Person als auch für ihre Umgebung.

Wenn du mit einer diagnostizierten Person in einer Beziehung bist, kannst du lernen, wie du ein idealer Partner für einen Borderliner werden kannst.

Du solltest verstehen, dass ihre Erkrankung sich von ihnen selbst unterscheidet, und sie nicht wegen ihrer Borderline-Störung beurteilen.

Du solltest auch verstehen, dass ihre Emotionen sich sehr stark äußern können. Wenn ein Borderliner beispielsweise weint, hat er für seine Tränen sehr starke Gründe.

Es ist durchaus möglich, dass er an sich selbst zweifelt und wegen seiner Borderline-Erkrankung in diesem Moment sehr verletzlich ist.

Wie alle anderen Erkrankungen auch, ist Borderline-Störung etwas, was die betroffene Person nicht kontrollieren kann, oder selbst verursacht, weshalb du Verständnis haben und sie auf dem Weg zur Genesung begleiten solltest.

Fazit

Eine Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine schwierige psychische Erkrankung, die die Lebensqualität der leidenden Person wesentlich reduziert.

Die 4 Typen des Borderlinesyndroms sind: Stiller, Impulsiver, Selbstzerstörerischer und Petulanter Borderliner.

Borderliner wissen nicht, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen, also richten sie sie gegen die Welt oder sogar gegen sich selbst. Einen Mittelweg gibt es für sie nicht und alles wird in Extremen geäußert, sei es extreme Liebe und Zuneigung oder extremer Hass.

Es kann durchaus schwierig sein, mit einer Person, die an einer Borderline-Störung leidet, zu kommunizieren und zu lernen, wie man sich verhalten soll.

Dennoch ist diese Störung nicht etwas, was sie in ihrem Leben selbst verursacht oder gewählt haben, weshalb man ihnen immer mit Verständnis und Empathie gegenübertreten sollte.

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