Es ist mittlerweile allseits bekannt, dass Kinder Liebe erfahren müssen, um gesund aufwachsen und ein normales Leben als Erwachsene führen zu können.
Erfährt ein Kind keine Liebe von den Eltern beziehungsweise den Bezugspersonen, dann kann das verheerende Auswirkungen auf das spätere Leben haben.
Doch um welche Auswirkungen handelt es sich dabei? Was sind die fehlende Mutterliebe Spätfolgen? Was passiert, wenn das Kind keine Zuneigung der Mutter erfährt? Und was sind überhaupt die Ursachen fehlender Mutterliebe?
Lies weiter, um Antworten auf deine Fragen zu erhalten.
Was sind typische fehlende Mutterliebe Spätfolgen?
Erhält ein Kind wenig Liebe beziehungsweise gar keine Liebe von der Mutter, dann wird es meist für das gesamte Leben von dieser negativen Erfahrung geprägt:
1. Geringes Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstbewusstsein
Fehlende Zuneigung seitens der Mutter führt sehr häufig zu einem mangelnden Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Denn dem Kind wird mit dem lieblosen Verhalten der Mutter suggeriert, dass es nicht wert ist, geliebt zu werden.
Wenn einen nicht mal die eigene Mutter lieben kann, wer sollte es dann schon können?
Man ist anscheinend einfach nicht gut genug. Und die anderen Kinder sind besser als man selbst, schließlich erhalten sie all die Liebe von ihren Eltern, die sich das emotional vernachlässigte Kind auch so sehr wünschen würde.
Zur Herausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens ist es von großer Wichtigkeit für Kinder, dass sie in ihrem Elternhaus Liebe erfahren.
Ein heranwachsendes Kind muss gezeigt bekommen, dass es trotz seiner Schwächen und Fehler geliebt wird.
Bei einem gesunden Eltern-Kind-Verhältnis weiß das Kind mit Gewissheit, dass ihm die Eltern immer zur Seite stehen werden. Egal was auch passieren mag.
Dieses Urvertrauen führt dazu, dass es sich traut, in die Welt hinauszugehen und Dinge auszuprobieren. Der Selbstwert wird dadurch ganz automatisch gestärkt.
Mangelndes Selbstwertgefühl kann das Leben des Erwachsenen stark beeinträchtigen.
So kann es dazu führen, dass man große Probleme damit hat, Entscheidungen zu treffen. Die Angst, etwas falsch zu machen beziehungsweise seine Aufgaben nicht angemessen zu erledigen, ist allgegenwärtig.
2. Fehlende Empathie
Empathiefähigkeit wird in der Kindheit gelernt. Kinder müssen erstmal lernen, Menschen und deren Gefühle richtig verstehen und sich in sie hineinversetzen zu können.
Erfährst das Kind keine Liebe, dann wird ihm vermittelt, dass es nicht von Bedeutung ist, wie es sich fühlt. Setzt sich niemand in die Gefühlslage des Kindes hinein, dann lernt das Kind auch nicht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
3. Mangelnde soziale Fähigkeiten
Personen, die als Kind keine Liebe von ihren Bezugspersonen erfahren haben, isolieren sich häufig im Erwachsenenalter komplett. Sie können keine engen Beziehungen zu anderen Menschen eingehen und meiden stattdessen den Kontakt zu ihren Mitmenschen.
Schließlich hat der Betroffene als Kind vermittelt bekommen, dass er keine Liebe verdient. Um nicht wieder von Menschen zurückgewiesen zu werden, zieht er sich lieber zurück und verbringt ein Leben in sozialer Isolation und Einsamkeit.
Denn wenn einen nicht mal die eigenen Eltern lieben können, wie kalt wird dann erst der Rest der Welt zu einem sein?
4. Unfähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen
Weil man schon in der frühen Kindheit gelernt hat, dass man der eigenen Mutter nicht vertrauen kann, haben viele Betroffene auch als Erwachsene große Schwierigkeiten damit, sich anderen Menschen anzuvertrauen.
Sie machen ihre Probleme lieber mit sich selbst aus und fressen alles in sich hinein.
Denn sie schaffen es einfach nicht, Vertrauen zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Sie stellen sich immer wieder zweifelnde Vertrauensfragen wie “Woher soll ich wissen, dass sie wirklich meine Freundin ist?”.
Sie werden ständig von dem Gefühl verfolgt, dass jemand nur aus eigenem Vorteil mit einem befreundet ist, nicht, weil sich die Person wirklich etwas aus einem macht. Denn warum sollte jemand einen wirklich gut finden, so wie man ist?
Das Misstrauen gegenüber anderen Menschen ist allgegenwärtig. Darum fällt es ihnen auch extrem schwer, im Erwachsenenalter neue Freundschaften zu schließen.
5. Unfähigkeit, Grenzen zu ziehen
Durch die fehlende Mutterliebe in der Kindheit ist man als Erwachsener nicht dazu in der Lage, Grenzen zu ziehen. Man kann nicht “nein” sagen, aus Angst vor Zurückweisung.
Schließlich hat man das Gefühl, dass man sich die Wertschätzung von anderen Menschen erstmal verdienen muss. Unter Umständen wird man dadurch von seinen Mitmenschen schamlos ausgenutzt.
Die Unfähigkeit, Grenzen zu ziehen, kann dazu führen, dass man im Privatleben wie auch im Beruf viel mehr gibt, als eigentlich nötig wäre — und viel mehr, als einem gut tun würde. Erschöpfung bis hin zu Burnout können die Folge sein.
6. Verschweigen der eigenen Meinung
Viele Kinder, die keine Mutterliebe erfahren, bekommen bereits als kleines Kind gezeigt, dass die eigene Meinung keinerlei Bedeutung hat. Beziehungsweise werden sogar dafür verurteilt oder mit Liebesentzug bestraft, wenn sie die eigene Meinung kundtun.
Dadurch fällt es vielen auch als Erwachsener schwer, die eigene Meinung auszudrücken.
Betroffene verschweigen lieber, was sie selbst von einer Sache halten und was sie möchten, und bekommen so natürlich auch nicht ihre Wünsche und Träume erfüllt.
7. Probleme im Auskommen mit anderen Menschen
Fehlende Mutterliebe Spätfolgen können sich in zwei gegensätzlichen Verhaltensweisen im Erwachsenenalter zeigen:
a) Die eine Seite der Betroffenen findet sich ständig in Konfliktsituationen wieder. Denn sie haben das Gefühl, sich stets selbst verteidigen zu müssen und tun das vorschnell und unüberlegt.
Sie fühlen sich permanent von ihren Mitmenschen angegriffen. Überreaktionen, vorschnelle Selbstverteidigung und aggressives Verhalten sind keine Seltenheit.
b) Die andere Seite hingegen rennt vor ihren Problemen davon. Betroffene haben eine derartige Angst vor Konfliktsituationen, dass sie alles dafür tun, um ihnen aus dem Weg zu gehen.
Konflikte mit anderen Menschen können dadurch nicht geklärt werden, was zu weitläufigen Problemen führen kann.
8. Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse
Ein ungeliebtes Kind lernt nicht, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Denn auf diese wurde sowieso nie Rücksicht genommen.
Im Erwachsenenalter kann das dazu führen, dass man die eigenen Bedürfnisse unterdrückt und sich selbst stets an allerletzte Stelle setzt. Es geht immer nur darum, was die anderen wollen, was man selbst will ist nebensächlich.
Denn man hat die Auffassung, dass man es nicht verdient, das zu bekommen, was man will. Das kann sogar so weit gehen, dass Betroffene Schuldgefühle bekommen, wenn etwas doch mal so läuft, wie sie es insgeheim gehofft haben.
9. Angststörungen und Panikattacken
Hat ein Mensch in seiner Kindheit von seiner Mutter keine Liebe erfahren, dann kann sich daraus im Erwachsenenalter eine erhöhte Ängstlichkeit oder gar eine Angststörung entwickeln. Auch Panikattacken kommen bei diesen Menschen überdurchschnittlich häufig vor.
Denn Betroffene werden ständig von Unsicherheit geplagt und machen sich teils Sorgen über Dinge, über die andere Menschen nicht mal einen Gedanken verschwenden.
10. Große Angst vor Ablehnung
Viele der vorherigen Punkte fließen bei den Spätfolgen zusammen. So können zum Beispiel ein mangelndes Selbstwertgefühl, Misstrauen gegenüber anderen Menschen und Probleme im Umgang mit anderen Menschen zu einer großen Angst vor Ablehnung führen.
Diese Angst vor Ablehnung führt dazu, dass Betroffene nicht den ersten Schritt auf andere Menschen zugehen. Es ist ihnen unmöglich, fremde Menschen anzusprechen und so Kontakte zu knüpfen. Auf Kränkungen reagieren sie extrem sensibel.
Sie schotten sich lieber ab und bauen eine Mauer des Schutzes vor der Außenwelt auf. Denn die Angst vor Ablehnung und vor weiteren Verletzungen ist allgegenwärtig.
11. Bindungsangst
Die große Angst vor Ablehnung gepaart mit einem geringen Selbstwertgefühl und dem Glauben, dass man es nicht verdient hat, geliebt zu werden, führt unweigerlich bei vielen Betroffenen im Erwachsenenalter zu einer Bindungsangst.
Sie schaffen es nicht, sich mit ganzem Herzen auf einen anderen Menschen einzulassen und rennen aufgrund der Bindungsangst lieber weg, sobald es ernster wird.
12. Hang zum Führen toxischer Beziehungen
Hat man als Kind keine bedingungslose Liebe erfahren, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass man sie im Erwachsenenalter erfährt. Denn Betroffene neigen zum Führen von ungesunden Beziehungen.
Das kann bis hin zu selbstzerstörerischem Verhalten gehen: Betroffene vertreten die Ansicht, dass sie es nicht verdient haben, geliebt und liebevoll behandelt zu werden.
Darum sehen sie es als gerechte Strafe, wenn sie von ihrem Partner oder ihrer Partnerin in der Beziehung schlecht behandelt werden. Wurde man von den Eltern nie gut behandelt, dann denkt man, dass dieses Verhalten normal ist.
Toxische Beziehungen sind die Folge. Nicht selten gehen Betroffene eine Beziehung zu einem Narzissten ein, und psychischer Missbrauch ist an der Tagesordnung.
13. Weitergabe der eigenen Erfahrungen an die eigenen Kinder
Nicht selten hat bereits die eigene toxische Mutter keine Zuneigung der Eltern erfahren. Und gibt diese Erfahrung nun an ihre Kinder weiter. Diese wiederum geben die negativen Erfahrungen, die sie in ihrer Kindheit gemacht haben, wieder an die eigenen Kinder weiter.
Ein ewiger Teufelskreis entsteht.
Hatte man eine schwierige Beziehung zur eigenen Mutter und hat man die Geschehnisse nie aufgearbeitet, dann ist es wahrscheinlich, dass man auch zum eigenen Kind wieder eine ungesunde Beziehung haben wird.
Selbst Aggressionen gegen das eigene Baby sind in diesem Fall nicht selten. Spätestens dann, wenn man selbst ein Kind bekommt, ist ein Besuch beim Psychologen also unbedingt erforderlich.
Wusstest du, dass auch dein Sternzeichen dir eine Antwort darauf geben kann, wie du als Mutter sein wirst?
Wie erkenne ich, dass ich unter den Spätfolgen von fehlender Mutterliebe leide?
Hat man als Erwachsener unter den Spätfolgen fehlender Mutterliebe zu leiden, dann ist das nicht immer so leicht zu erkennen, wie man vielleicht denken mag. Denn nicht immer ist die Mutter das böse Monster, das man sich vielleicht ausmalt, wenn man an fehlende Mutterliebe denkt.
Vielleicht hast du dich in einigen der Spätfolgen von fehlender Mutterliebe wiedererkannt, doch eigentlich hast du ein gutes Verhältnis zu deiner Mutter und auch in deiner späteren Kindheit hat es dir nicht an Liebe und Fürsorge von ihr gemangelt.
Dann versuch mal, an deine frühe Kindheit zu denken.
Natürlich kannst du dich nicht an deine Zeit als Säugling oder Kleinkind zurückerinnern, doch überkommt dich ein dunkles Gefühl, wenn du an diese Zeit denkst? Weißt du vielleicht sogar, dass deine Mutter damals Probleme hatte?
Litt deine Mutter zum Beispiel unter einer Wochenbettdepression, an einem Burnout oder musste sie in deinen ersten Lebensjahren einen schweren Verlust verkraften, dann kann es sein, dass sie dir damals unverschuldet keine gute Mutter war.
Und dir nicht die Liebe entgegenbringen konnte, die du so dringend von ihr benötigt hättest.
Sobald sie sich von ihren Problemen erholt hat und geheilt ist, hat sie sich liebevoll um dich gekümmert. Doch Schäden, die du unbewusst von ihrem Verhalten in deiner frühen Kindheit davongetragen hast, konnten dadurch nicht mehr ausgelöscht werden.
Damit du erkennen kannst, ob deine heutigen Probleme wirklich von fehlender Mutterliebe herrühren, ist es wichtig, dass du dich mit den Ursachen fehlender Mutterliebe auseinandersetzt:
Was ist die Ursache von fehlender Mutterliebe?
Wohl keine Frau wird schwanger und denkt sich: “Ich behalte zwar mein Kind, aber ich werde es nicht lieben!”
Die Ursachen für fehlende Mutterliebe sind viel komplexer und geben häufig einen Hinweis auf tiefliegende Probleme der Mutter:
• Ungewollte Schwangerschaft. War das Kind kein Wunschkind, dann kann die Mutter großen Frust darüber entwickeln, ein Kind, das nicht gewollt war, großziehen und ihr eigenes Leben dafür aufgeben zu müssen.
• Schlimme Schwangerschaftsbeschwerden. Nicht alle Mütter stecken teils extreme Schwangerschaftsbeschwerden einfach so weg.
Das heranwachsende Baby wird als sich breit machende Krankheit wahrgenommen, was sich dann, wenn es auf die Welt kommt, negativ auf die Bindung zwischen Mutter und Kind auswirken kann.
• Negative Erfahrungen mit den eigenen Eltern. Hat die Mutter mit ihrer eigenen Mutter eine ähnliche Bindungsgeschichte und von ihr keine Liebe erhalten? Und dies nie aufgearbeitet? Dann kann es sein, dass sie diese fehlende Mutterliebe an das eigene Kind weitergibt.
• Schlechte Beziehung zu sich selbst. Hat eine Mutter ungelöste Probleme mit sich selbst, dann kann es ihr unter Umständen schwer fallen, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen.
• Narzissmus. Eine narzisstische Mutter ist nicht dazu in der Lage, Liebe für ihr Kind auf eine gesunde Weise auszudrücken. Das Kind hat meist sein ganzes Leben lang unter einer narzisstischen Mutter zu leiden.
• Borderline. Doch auch die Persönlichkeitsstörung Borderline macht es meist unmöglich, dass Mutter und Kind eine gesunde Beziehung aufbauen. Die Borderline-Mutter kann einfach keine bedingungslose Liebe für ihr Kind empfinden.
• Wochenbettdepression. Erkrankt die Mutter an einer Wochenbettdepression — und tut nichts dagegen —, dann kann es zu Ablehnung oder gar aggressivem Verhalten gegenüber ihrem eigenen Kind kommen.
• Mangelnde Unterstützung. Der Ehemann hält sich aus allem raus beziehungsweise der Vater des Kindes hat sich aus dem Staub gemacht, und auch das übrige soziale Umfeld lässt die junge Mutter im Stich.
• Überforderung aufgrund einer hohen Erwartungshaltung von außen. Baby, Haushalt, Job, vielleicht noch weitere Kinder, Eheleben usw. sollen ohne Mühen unter einen Hut gebracht werden. Manche Mütter können diesem Druck, der auf ihnen lastet, nicht standhalten.
• Psychische Erkrankungen wie Burnout. Aus Überforderung und mangelnder Unterstützung kann sich ein Burnout entwickeln. Und die Mutter gibt dem Kind die Schuld dafür, dass sie so psychisch fertig ist.
• Schicksalsschläge. Auch schwere Schicksalsschläge, wie der Tod der eigenen Eltern, können die Mutter schwer aus der Bahn werfen. Schafft sie es nicht, mit der Trauer richtig umzugehen, kann das die Liebe zum eigenen Nachwuchs beeinträchtigen.
Fazit
Die fehlende Mutterliebe Spätfolgen können verheerend sein. Denn ein Erwachsener, der sein Grundbedürfnis nach Liebe in seiner Kindheit nicht erfüllt bekam, kann schwere Probleme mit sich herumtragen.
Auch die fehlenden Vaterliebe Auswirkungen sind natürlich nicht zu unterschätzen — wenn auch meist die fehlende Mutterliebe Auswirkungen schwerer ins Gewicht gehen. Noch fataler ist es, wenn das Kind von gar keinem Elternteil Liebe erfährt.
Die Spätfolgen können von fehlender Empathie über Angststörungen bis hin zu sozialer Isolierung reichen. Auch das Führen von toxischen Beziehungen und ein mangelndes Selbstwertgefühl sind typische Spätfolgen fehlender Mutterliebe.Doch damit ist es noch nicht getan. Denn arbeitet man seine negativen Erfahrungen aus der Kindheit nicht auf, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man auch die eigenen Kinder wieder mit Liebesentzug bestraft.
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