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Seelisches Trauma nach Trennung: Gibt es bleibende Schäden?

Seelisches Trauma nach Trennung: Gibt es bleibende Schäden?

Trennungen gehören mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die man in seinem Leben machen kann. Schließlich entscheiden sich dabei zwei Menschen, welche sich ehemals sehr geliebt haben, dazu, getrennte Wege zu gehen.

Geht dieser Trennungswunsch allerdings nur von einer Seite aus, dann kann es vorkommen, dass die andere Seite ein seelisches Trauma nach Trennung davonträgt. Vor allem frühere Traumas, die Art und Weise und die Gründe sowie die Verarbeitung der Trennung haben einen Einfluss darauf, ob man sich davon erholt oder nicht.

Was macht eine Trennung mit der Psyche?

depressive Frau auf dem Bett sitzend

Kommt die Trennung für einen der Partner sehr unerwartet, dann fällt dieser zunächst aus allen Wolken und versteht die Welt nicht mehr.

Die Herausforderungen, vor die der Verlassene von einem Moment auf den anderen gestellt wird, scheinen auf den ersten Blick unüberwindbar und die Psyche leidet sehr darunter. Es ist nicht selten, dass der Verlassene nach dem Beziehungsende durch den Trennungsschmerz in ein emotionales Loch fällt.

Es gilt nun, diesen Schock zu überwinden und sich nicht endlos in Herzschmerz und Selbstmitleid zu suhlen. Denn ansonsten läuft man Gefahr, sich nicht mehr aus diesem Tief befreien zu können.

Verhalten wie temporäre soziale Isolierung, geminderte Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit, Schlafstörungen, Appetitverlust, Selbstzweifel und nächtelanges Weinen sind kein Grund zur Sorge und sind ein normaler Bestandteil einer Trennung.

Dieses seelische Trauma in Form einer Anpassungsstörung kommt nach einer Trennung verhältnismäßig häufig vor. Dabei handelt es sich um eine depressive Reaktion auf die Trennung.

Die Anpassungsstörung hält allerdings – sofern die Trennung entsprechend verarbeitet wird – nicht länger als ein halbes Jahr an. Denn bei einer ausreichenden Verarbeitung der Trennung wird der Schmerz nach und nach vergehen und der verlassene Partner kann wieder positiver in die Zukunft blicken.

Was passiert, wenn man eine Trennung nicht verarbeitet?

traurige Frau, die auf der Couch sitzt und ihr Gesicht auf einem Kissen versteckt

Wird eine Trennung und der Verlust des geliebten Menschen nicht richtig verarbeitet, dann kann dies dazu führen, dass sich die Folgen von dem traumatischen Schock, welchen man durch die Trennung erlitten hat, festigen und permanenter Natur sind.

Dies kann sich vor allem dadurch äußern, dass der Betroffene plötzlich an einer Verlustangst, welche nicht mehr verschwindet, leidet.

Bei diesem sogenannten Verlusttrauma geht es gar nicht mehr wirklich um den Expartner, sondern vielmehr um die Erfahrung des Verlustes, die man durch die Trennung gemacht hat.

Die Psyche versucht nun, sich selbst zu schützen, was sich in verschiedenen Verhaltensmustern zeigen kann:

Bindungsunfähigkeit

Die häufigste Folge ist die Bindungsangst, bei welcher Betroffene jegliche Form der Zuneigung abblocken, um nicht nochmal so verletzt werden zu können. Durch diese Bindungsunfähigkeit stehen sie sich selbst im Weg, wieder eine Beziehung eingehen zu können.

Kontrollzwang

Eine weitere mögliche Folge ist, dass ein seelisches Trauma nach Trennung dazu führt, dass Betroffene extreme Eifersucht oder sogar einen starken Kontrollzwang entwickeln. Damitt wollen sie verhindern, nochmal einen derartigen Verlust durchmachen zu müssen.

Die Folgen einer unverarbeiteten Trennung machen klar: Durch das seelische Trauma ergeben sich große Probleme für die Zukunft des Betroffenen.

Denn entweder ist es für ihn nicht mehr möglich, eine neue Liebe zu finden, oder die neue Beziehung hat so unter Eifersucht und Kontrollzwang zu leiden, dass sie nicht von Dauer ist und somit zu weiteren seelischen Schäden führen kann.

Seelisches Trauma nach Trennung durch frühere Traumas

Depressive junge Frau sitzt zu Hause auf dem Sofa

Erleidest du nach der Trennung ein seelisches Trauma, dann kann dies aber auch ein Hinweis darauf sein, dass du in deiner Vergangenheit bereits eine traumatische Erfahrung durchleben musstest – beispielsweise bei einer früheren Trennung, oder aber auch in deiner Kindheit.

Vielen Betroffenen ist dies gar nicht bewusst, dennoch können sie aufgrund dieser traumatischen Erlebnisse bei einer Trennung getriggert werden. Wegen dieser früheren Traumas kann gar das Erleiden von Ghosting zu einem erneuten seelischen Trauma führen.

Befürchtest du, dass frühere Erfahrungen zu deinem starken seelischen Leiden beitragen, ist eine Traumatherapie dringend zu empfehlen.

Kann eine Trennung eine Posttraumatische Belastungsstörung auslösen?

In sehr seltenen Fällen kann eine Trennung ein Posttraumatisches Belastungssyndrom auslösen. Dies ist vor allem bei vorbelasteten Personen der Fall.

Anders als normale Reaktionen, die unmittelbar auf die Trennung folgen, tritt eine PTBS als verzögerte Reaktion erst Wochen oder Monate nach der Trennung auf.

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist die Folge eines psychischen Traumas und kann sich unter anderem durch folgende Symptome äußern:

• Das Trauma wird immer wieder erlebt. Dies kann sich durch Flashbacks äußern, aber auch durch immer wiederkehrende Albträume.

• Symptome der vegetativen Überregtheit treten auf. Dazu gehören starke Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen, welche erst mit zeitlicher Verzögerung zur Trennung auftreten.

• Vermeidungsverhalten. Dabei werden Situationen und Aktivitäten, die Erinnerungen an das Trauma hervorrufen können, vermieden. Dazu gehört zum Beispiel der Besuch von Orten, an denen man häufig mit dem Expartner war.

• Depressive Phasen. Dabei zeigen die Betroffenen keine Lebensfreude mehr und ziehen sich emotional wie auch sozial zurück.

• Suizidgedanken. Im schlimmsten Fall reagieren Betroffene auf die starken Schmerzen und die schwierige Situation mit dem Wunsch, ihr Leben zu beenden.

Wie kann ich ein seelisches Trauma nach Trennung überwinden?

Nachdenkliche Frau, die allein am Fenster sitzt

Damit das seelische Trauma, das du nach einer Trennung erlitten hast, nicht dein gesamtes zukünftiges Leben beeinträchtigt, solltest du unbedingt etwas dagegen unternehmen.

Denn durch die Beeinträchtigung zukünftiger Beziehungen mit anderen Menschen kann es zu sehr schwerwiegenden Langzeitfolgen deiner seelischen Gesundheit kommen.

Professionelle Unterstützung

Bemerkst du, dass du es nicht mehr aus eigener Kraft aus dieser Lage herausschaffst, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Eine Psychotherapeutin kann dir dabei helfen, den Trennungsprozess zu überstehen und die Trennung zu akzeptieren. Außerdem unterstützt sie dich dabei, dass du dich zukünftigem Liebesglück nicht mehr verwehrst und allgemein wieder glücklicher wirst.

Vor allem wenn dein seelisches Trauma aus einem unverarbeiteten Trauma der Vergangenheit resultiert, ist professionelle Hilfe dringend anzuraten.

Aufarbeitung und Akzeptanz

Allerdings ist natürlich nicht in allen Fällen therapeutische Hilfe notwendig. Hat sich noch keine tiefgreifende psychische Erkrankung aus dem seelischen Trauma entwickelt, können viele Betroffene es selbst schaffen, bewusst die Trauer zuzulassen und daran zu arbeiten, zu akzeptieren, was passiert ist.

Viele Personen begehen nach einer Trennung den Fehler, dass sie sich Hoffnungen machen, dass die Trennung doch nur temporär war und sie den Expartner wieder zurückgewinnen können.

Diese – in den meisten Fällen unerfüllte – Hoffnung führt aber nur dazu, dass man sich der Verarbeitung der Beziehung und Trennung in den Weg stellt und dadurch den Schmerz verlängert.

Realer Blick auf den Expartner

Viele Personen neigen nach der Trennung leider dazu, ihren Expartner und die Beziehung zu idealisieren. Charakterschwächen, häufige Streits und unüberwindliche Differenzen, welche es noch während der Beziehung gab, geraten plötzlich in Vergessenheit und es wird nur noch das Gute gesehen.

Kannst du dieses Muster auch bei dir feststellen, solltest du versuchen, der Realität ins Auge zu blicken. Dein Expartner war mit Sicherheit nicht so perfekt, wie du ihn gerade siehst.

Fokus auf die Zukunft

Anstatt all deine Kraft auf die Vergangenheit zu fokussieren, solltest du stattdessen deinen Blick auf deine Zukunft richten. Die Vergangenheit kannst du nicht mehr beeinflussen, die Zukunft aber sehr wohl.

Überlege dir, was du für Ziele in deinem Leben hast, und was du dafür tun kannst, sie zu erreichen. Single zu sein hat zahlreiche Vorteile, unter anderem den, dass du dadurch mehr Zeit hast, dich auf dich selbst zu konzentrieren.

Nutze diese Zeit nun, zur besten Version deiner selbst zu werden. Du wirst sehen: Dadurch vergisst du ihn wie von allein.

Wie lange dauert eine Trennung?

gestresste junge Frau, die am Fenster steht

Ich kann dir leider nicht sagen, dass du die Trennung nach soundsovielen Wochen oder Monaten überwunden haben wirst. Denn dafür gibt es keine pauschale Dauer.

Wie lange der Liebeskummer andauert hängt vor allem von der Art und Dauer der Beziehung, der Tiefe der Gefühle und der Art und Weise der Trennung ab. Und natürlich, ob man ein seelisches Trauma nach Trennung davongetragen hat und diese richtig verarbeitet.

Es hat keinen Sinn, wenn du dich unter Druck setzt, dass es dir doch nun endlich besser gehen muss. Gib dir die Zeit, die du brauchst, um zu trauern und über die Trennung hinwegzukommen.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn du längere Zeit, also auch nach über einem Jahr, noch keinerlei Besserung feststellen kannst. Auch in diesem Fall ist professionelle Hilfe angeraten.

Fazit

Ein seelisches Trauma nach Trennung davonzutragen ist keine Seltenheit – vor allem dann, wenn man die Trennung nicht richtig verarbeitet. Traumas aus der Vergangenheit können durch den Trennungsschock wieder hervorkommen und zu unerträglichem Schmerz führen.

Hast du unter Selbstmordgedanken zu leiden, oder auch noch nach Monaten des Schmerzes das Gefühl, dass keinerlei Besserung deines Zustandes eintritt, dann solltest du nicht zögern und dir umgehend therapeutische Hilfe suchen.

Denn dadurch wird dir geholfen, schon bald wieder positiver in die Zukunft blicken und bleibende psychische Schäden abwenden zu können.

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