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Das Problem von Nähe und Distanz in Beziehungen

Das Problem von Nähe und Distanz in Beziehungen

Es gibt wohl kaum eine Person, welche schon mal in einer Beziehung war, und das Problem von dem richtigen Maß an Nähe und Distanz nicht kennt. Denn bei Nähe und Distanz handet es sich um einen der Grundkonflikte in der Liebe.

Hast auch du darunter zu leiden, dass du und dein Partner keine Balance zwischen dem richtigen Anteil an Nähe und Balance in eurer Beziehung findet? Dies kann auf Dauer sehr belastend sein – für beide Parteien.

Denn in vielen Beziehungen ist es so, dass der eine Partner mehr Nähe benötigt, während der andere nach mehr Freiraum strebt. Einen guten Mittelweg zu finden ist dabei nicht immer leicht. Denn häufig liegt dieser Nähe-Distanz-Störung ein viel tiefgreifenderes Problem zugrunde.

Dieser Beitrag liefert dir nicht nur mehr Infos zu dem Grundproblem in vielen Beziehungen, der Nähe-Distanz-Dynamik, sondern auch, wie man dieses Problem am besten lösen und das richtige Maß an Nähe und Distanz finden kann. Schließlich soll deine Beziehung ja möglichst eins sein: Glücklich.

Was bedeutet Nähe und Distanz?

Ein Paar sitzt auf einer Bank und sieht sich an

Die Partnerschaften der meisten Menschen sind meist von zwei gegensätzlichen Eigenschaften geprägt: Nähe und Distanz. So hat fast ein jeder Mensch das Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe, gleichzeitig benötigen die meisten Menschen aber auch einen gewissen Freiraum und Zeit für sich.

Während frisch Verliebte während der Kennenlernphase meist beide ein gesteigertes Bedürfnis nach Nähe – emotionale Nähe genauso wie körperliche Nähe – haben, bleibt dieses Nähebedürfnis meist im weiteren Verlauf der Beziehung nicht so ausgeglichen.

Was ist ein Nähe-Distanz-Problem?

In vielen Beziehungen besteht das Problem, dass das Nähe-Distanz-Bedürfnis zwischen den beiden Partnern nicht ausgeglichen ist. Das bedeutet, dass ein Partner mehr Nähe benötigt als der andere.

Dies kann schnell dazu führen, dass der Partner, welcher nach Geborgenheit und Anerkennung lechzt, klammert. Das hat aber häufig den gegenteiligen Effekt, denn durch das Klammern fühlt sich der andere Partner eingeengt und zieht sich noch weiter zurück.

Wenn du merkst, dass dein Partner sich dir zurückzieht, solltest du ihm seinen Freiraum geben und sein Bedürfnis nach etwas Distanz respektieren.

Der klammernde Partner fühlt sich gleichzeitig vernachlässigt. Du siehst also: Letztendlich sind beide Parteien unglücklich mit der Situation.

Zum Problem in einer Beziehung werden Nähe und Distanz vor allem dann, wenn ein Beziehungspartner ein extrem ängstliches Bindungsverhalten hat und unter Verlustangst leidet. Diese Person nimmt dann die Rolle des ängstlichen Partners ein, während die andere Person meist der vermeidende Partner ist, welcher über zu wenig Freiraum klagt.

Diese gestörte Balance von Nähe kann ein großes Problem in der Beziehungsgestaltung werden und eine schmerzhafte on-off-Beziehung zur Folge haben. Doch was solltest du tun, wenn dein Ex sich wieder meldet?

Gar zu einer dauerhaften Trennung kann das Problem führen. Schließlich ist das unterschiedliche Bedürfnis nach Nähe und Distanz ein ständiges Streitthema, da kommt es nicht selten vor, dass am Ende einer die Reißleine zieht, da die Beziehung einfach kaputt ist. Falls das bei dir der Fall sein sollte, solltest du dich auf die Dinge konzentrieren, die dich nach einer Trennung wieder glücklich machen.

Selbst wenn ein Paar mit einem Nähe-Distanz-Problem ein Leben lang zusammen bleibt, ohne eine Lösung für dieses Problem zu finden, wird es niemals wirklich glücklich miteinander werden.

Woher kommt der unterschiedliche Wunsch nach Nähe und Distanz in einer Beziehung?

ein Paar, das zusammensitzt und nicht spricht

Bei unseren Vorfahren gab es nur zwei Reaktionen auf eine Stresssituation: Angriff und Flucht. Dies ist gut mit dem Nähe-Distanz-Problem unserer modernen Beziehungen vergleichbar.

Die Person, welche unter Verlustängsten leidet, wird mit “Angriff” reagieren und die Nähe suchen. Auf der anderen Seite sucht der vermeidende Partner die Flucht, und verspürt bei Stress das Bedürfnis, sich zurückzuziehen. Denn in stressigen Situationen fühlt er sich besonders verletzlich und möchte gerne für sich sein, und je mehr er bedrängt wird, desto stärker wird der Fluchtwunsch.

Dabei ist wichtig festzuhalten, dass keiner der beiden Impulse besser oder schlechter als der andere ist. Denn diese verschiedenen Verhaltensweisen und Reaktionen auf Stresssituationen sind etwas ganz Natürliches. Schließlich haben diese beiden Reaktionen unseren Vorfahren das Überleben gesichert und dazu beigetragen, dass es uns heute überhaupt gibt.

Klar, eine jede Person ist verschieden, weshalb auch ein jeder ein unterschiedliches Verhältnis von Nähe und Distanz als das Richtige betrachtet. Doch der unterschiedliche Wunsch nach Nähe und Distanz in einer Beziehung hat noch eine andere Ursache: Den Selbstwert.

Denn verfügt eine Person über ein schwaches Selbstwertgefühl, dann äußert sich dies unter anderem darin, dass sie stets nach Anerkennung und Bestätigung sucht. Dies kann sich in einem übertriebenen Wunsch nach Nähe, aber auch in dem Wunsch nach Distanz zeigen.

Besteht in einer Beziehung also ein stark gestörtes Verhältnis von Nähe und Distanz, dann resultiert dies meist daraus, dass die beiden Partner sehr unterschiedlichen Persönlichkeitstypen angehören. Ihre Empfindungen sind allerdings meist ähnlich, nur dass sie auf eine komplett verschiedene Art und Weise darauf reagieren.

Der nähesuchende Partner

Bei dem Partner, welcher übertrieben nach Nähe sucht, äußert sich das schwache Selbstwertgefühl durch übermäßiges Klammern. Denn er hat Angst, dass der andere durch eine übermäßige Freiheit jemand anderes finden und ihn verlassen wird. Denn er selbst denkt, dass er nicht gut genug ist.

Gleichzeitig hat der nähesuchende Partner Angst, dass er die Kontolle über sich selbst und über die Beziehung verliert. Er fordert immer mehr Nähe ein und kämpft mit allen möglichen Mitteln nach mehr Liebe.

Der nähesuchende Partner leidet also meist unter einer großen Verlustangst.

Der vermeidende Partner

Sucht ein Partner in extremer Form die Distanz, dann kann dies auch aus einem falschen Selbstwertgefühl heraus resultieren. Denn er hat große Angst davor, eine zu starke Bindung mit einer anderen Person einzugehen, weil er fürchtet, dabei sich selbst zu verlieren und seine Selbstbestimmung aufzugeben.

Doch woher kommt das? Durch sein schwaches Selbstwertgefühl befürchtet er, dass er gegenüber seinem Partner nicht bestehen kann. Schließlich ist der andere, nähesuchende Partner dazu in der Lage, seine Wünsche mit großer Willensstärke einzufordern.

Er selbst ist nicht dazu in der Lage, seine eigenen Grenzen in einer gesunden Weise aufzuzeigen. Auch für seine wirklichen Bedürfnisse kann er nicht einstehen, stattdessen ergreift er immer wieder die Flucht.

Während der eine Partner unter Verlustangst leidet, leidet der vermeidende Partner also häufig unter Bindungsangst.

Das umgedrehte Spiel

frau sieht mann mit traurigem ausdruck an

All dies kann zu einem schmerzhaften Teufelskreis führen. Denn je mehr der eine Partner die Flucht ergreift und sich distanziert, desto mehr klammert der andere. Dadurch wiederum distanziert sich der vermeidende Partner noch mehr.

Nun kann es aber dazu kommen, dass der nähesuchende Partner mit der Zeit zunehmend emotional dicht macht und eine dicke Mauer um sein Herz baut. Denn er kann den Schmerz, den das ständige Distanzieren seines Partner in ihm auslöst, schlicht und ergreifend nicht mehr aushalten.

Ist der eigentlich bedürftige und abhängige Partner nun plötzlich vermeintlich frei und unabhängig, dann kann es sein, dass es zu einem radikalen Rollenwechsel in der Beziehung kommt. Denn nun hat der vermeidende Partner nicht mehr das Gefühl, dass er ständig Erwartungen erfüllen und Verantwortung übernehmen muss.

Dadurch will er wiederum Nähe zu seinem Partner. Und weil sich sein Partner nun von ihm distanziert, kommt es in manchen Fällen dazu, dass nun plötzlich der früher vermeidende Partner ein bedürftiges und klammerndes Verhalten zeigt.

Dies führt dazu, dass der früher bedürftige Partner nun das Gefühl von Stabilität und Sicherheit vermittelt bekommt. Dadurch nähert er sich mit großen Hoffnungen und sehnsüchtig, dass nun alles besser wird, wieder an seinen Partner an – die perfekten Voraussetzungen dafür, dass das ganze Spiel nun wieder von vorne beginnt.

Wie wird ein Nähe-Distanz-Problem gelöst?

ein Paar, das sich ernsthaft im Bett unterhält

Helfen kann bei einem gravierenden Nähe-Distanz-Problem in einer Beziehung nur ein klärendes, ehrliches Gespräch. Ist beiden Parteien klargeworden, dass sie eigentlich grundsätzlich an einem ähnlichen Problem leiden, nämlich einem gestörten Selbstwertgefühl, dann ist dies der erste Schritt in die richtige Richtung.

Dem klammernden Partner muss klar werden, dass eine gewisse Distanz auch Nähe schaffen kann – wie unlogisch dies auch klingen mag.
Denn hockt man nicht 24 Stunden täglich an sieben Tagen der Woche aufeinander, dann weiß man den anderen wieder mehr zu schätzen. Die gemeinsame Zeit nutzt man dann viel sinnvoller und genießt sie viel mehr.

So ist es in Beziehungen von großer Wichtigkeit, sich auch mal zu vermissen. Denn wenn man merkt, wie sehr einem der Partner fehlt, wenn man mal eine Weile nicht zusammen ist, erkennt man wiederum, wie wichtig einem die andere Person ist. Und wenn man die ganze Zeit zusammen ist, dann kann man den anderen ja schlecht vermissen…

Das Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz ist also genau das, was die Liebe zwischen zwei Menschen so aufregend und spannend macht. Denn erst durch die Sehnsucht lernt man den anderen so richtig zu begehren. So neigen Menschen dazu, genau das, was sie gerade nicht haben, am meisten zu begehren.

Selbst die Distanz muss nicht ohne Bindung und Nähe zwischen den beiden Partnern auskommen. Denn auch dann, wenn man räumlich weit voneinander entfernt ist, kann man sich nahe fühlen – vorausgesetzt, beide Parteien sind wirklich dazu bereit.

Heutzutage ist es viel einfacher als noch vor einigen Jahren, in der Distanz Nähe zu wahren. Denn moderne Kommunikationswege wie Social Media und Whatsapp machen es uns einfach, stets miteinander verbunden zu sein, auch wenn man räumlich getrennt voneinander ist.

Hierbei ist es allerdings wichtig, richtig zu kommunizieren. Denn während uns bei der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht Mimik, Gestik, Körperhaltung und Tonfall weiterhilft, müssen wir bei der Kommunikation mittels Textnachrichten darauf verzichten. Vor allem Flirt-Emojis, die das Schreiben leichter machen, können dir dann weiterhelfen.

Doch es gibt bei der Kommunikation mittels Nachrichten noch mehr zu beachten. So ist es auch hier wichtig, die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Denn erwartet der eine Partner, dass der andere stets sofort auf Nachrichten antwortet, während der andere es vorzieht, nicht ständig am Handy hängen zu müssen, dann kann es wieder zu einer Konfliktsituation kommen.

Es kann leicht passieren, dass dadurch der klammernde Partner zunehmend verunsichert und ängstlich wird. Durch das ständige Senden von Nachrichten reagiert der distanzierte Partner aber zunehmend genervt und antwortet noch seltener – ein Teufelskreis.

Helfen kann auch hier das klärende Gespräch. Es ist gut, wenn ihr euch auf einen gewissen Zeitraum verständigt, innerhalb welchem geantwortet werden sollte. Befindet sich ein Partner in einem längeren Termin, während welchem er nicht antworten kann, dann sollte er dies im Vorfeld kommunizieren. So kann verhindert werden, dass beim anderen Partner in der Zeit Verlustängste aufkommen.

All dies spricht dafür, dass der nähesuchende Partner lernen sollte, auch ein wenig Distanz zuzulassen. Doch auch der Person, welcher eine gewisse Distanz wichtig ist, kommt eine Aufgabe zu, um das Nähe-Distanz-Problem zwischen euch endlich aus der Welt schaffen zu können.

So ist es wichtig, dass der Partner, der dazu neigt, sich zurückzuziehen, versucht, den anderen zu verstehen und nicht noch weiter zu verunsichern. Vor allem dann, wenn die klammernde Person unter starken Verlustängsten leidet, ist es wichtig, dass man alles gibt, um diese nicht noch zu verstärken.

Bist du also der Partner, der sich gerne mal etwas distanziert, dann solltest du von nun an offen mit deinem Partner reden und ihm klarmachen, dass du dich nicht distanzierst, weil du ihn nicht mehr liebst, sondern weil du etwas Zeit für dich benötigst. Ziehst du dich einfach kommentarlos immer wieder zurück, dann verschlimmerst du die Situation nur noch weiter.

Ihr könnt von nun an also Fragen wie “Wie kann ich verhindern erdrückt zu werden?”, “Wie kann ich weniger klammern?” oder “Wie kann ich mehr Nähe zulassen?” streichen. Stattdessen solltet ihr euch ganz auf die Frage “Wie können wir mehr Verständnis für unsere

Verhaltensweisen, die so gegensätzlich sind, aufbringen? – Jetzt da wir wissen, dass wir beide im Grunde nach dem Gleichen streben: Der Stärkung unseres Selbstwertgefühls.”

Um euer Problem zu überwinden und eure Beziehung zu stärken, ist es also wichtig, dass ihr beide euer Selbstwertgefühl stärkt. Denn damit könnt ihr es schaffen, das jeweilige Bedürfnis nach Nähe und Distanz in “gesündere” Bahnen zu lenken.

Falls ihr dies alleine nicht schafft, solltet ihr den Weg in die Paartherapie nicht scheuen. Denn einen Paartherapeuten aufzusuchen bedeutet keineswegs, dass eure Beziehung vor dem Ende steht, sondern vielmehr, dass ihr beide bereit seid daran zu arbeiten, damit sie noch besser werden kann.

Die Nähe-Distanz-Problemlösung

Silhouette eines Paares, das sich unterhält

Haben du und dein Partner sehr unterschiedliche Bedürfnisse nach Distanz und Nähe, dann kann euch der folgende schrittweise Plan zur Problemlösung helfen. Denn wird das Nähe-Distanz-Problem nicht gelöst, dann kann es nicht nur zu vielen Streits, sondern langfristig auch zum Ende der Beziehung führen.

Doch du musst nun nicht verzweifeln. Denn es gibt einen Weg, wie ihr eure Beziehung wieder auf den richtigen Weg bringen könnt!

1. Schritt: Führt ein ehrliches Gespräch

Es gibt einen Ratschlag, welcher auf eine jede Beziehung und ein jedes Beziehungsproblem angewendet werden kann: Sprecht miteinander!

Denn in vielen Beziehungen würde es gar nicht erst zu ernsthaften Problemen kommen, wenn die Partner frühzeitig darüber gesprochen hätten, was sie stört. Allerdings neigen die meisten Personen dazu, zu schweigen und alles in sich hineinzufressen, bis sie irgendwann überlaufen und es zum großen Streit kommt.

Auch wenn derartige Gespräche häufig schwierig sein können, solltet ihr sie dennoch nie vermeiden. Denn die Qualität eurer Gespräche macht die Qualität eurer Beziehung aus!

Darum solltet ihr unbedingt über das Problem der Nähe und Distanz, welches ihr habt, sprechen. Wichtig dabei ist auch, wie ihr miteinander sprecht – Vorwürfe und Anschuldigungen haben in diesen Gesprächen nichts zu suchen, stattdessen solltet ihr ehrlich eure Gefühle und Gedanken mitteilen.

Dieser erste Schritt der Nähe-Distanz-Problembewältigung kann zum Beispiel so aussehen:

1. Frage deinen Partner, wie er aus seiner Sicht das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz in eurer Beziehung wahrnimmt. Falls er unzufrieden ist, soll er ganz genau beschreiben, was ihn daran stört.

2. Nun bist du an der Reihe: Teile deinem Partner mit, wie du die Balance wahrnimmst, und was dich an der Nähe-Distanz-Balance stört.

3. Jetzt solltet ihr beide konkret Wünsche formulieren, was ihr gerne ändern würdet und wie ihr denkt, dass sich die Situation verbessern lässt. Wichtig ist, dass ihr die Wünsche auch begründet, damit euer Gegenüber diese besser verstehen kann.

Mögliche Formulierungen von Wünschen sind zum Beispiel:

“Ich benötige mehr Freiraum und Zeit für mich, weil ich sonst das Gefühl habe, meine Individualität gänzlich zu verlieren. Das bedeutet aber nicht, dass ich dich nicht mehr liebe oder nicht mehr mit dir zusammen sein möchte.”

“Ich würde mir mehr Zärtlichkeit und Nähe in unserer Beziehung wünschen. Denn diese Nähe zeigt mir, dass du mich liebst und dass ich dir wichtig bin. Distanzierst du dich von mir, überkommt mich immer gleich die Angst, dass du mich nicht mehr willst.”

4. Hört euch die Wünsche des jeweils anderen ruhig und aufmerksam an. Wichtig ist, dass ihr sie nicht als Angriff versteht, sondern als Versuch eures Gegenübers, sich mitzuteilen und eure Beziehung zu verbessern. Ihr solltet stets die Gefühle und Wünsche des anderen ernst nehmen!

5. Gleichzeitig kann helfen, wenn sich jeder für sich Gedanken darüber macht, ob schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit zu eurem heutigen Verhalten beigetragen haben. In dem Fall ist es nun an der Zeit, diese Erfahrungen aufzuarbeiten.

6. Am Ende dieses Gespräches sollte jeder von euch klar sagen, mit welchem Verhältnis von Nähe und Distanz er glücklich wäre. Am besten ist es, wenn ihr auch beschreibt, wie ihr am liebsten die Zeit der Distanz, aber auch die der Nähe gestalten würdet und was ihr gerne in dieser Zeit machen würdet.

2. Schritt: Entscheidet euch

Habt ihr in diesem Gespräch nun festgestellt, dass eure Bedürfnisse meilenweit voneinander abweichen? Nun, das mag zuerst einmal hart sein, doch ihr solltet euch unbedingt bewusst machen, dass dies nicht das Ende eurer Beziehung bedeutet.

Denn wenn ihr euch wirklich von tiefstem Herzen liebt, dann könnt ihr alles zusammen schaffen und auch die größten Probleme und Differenzen bewältigen. Wichtig ist nur, dass ihr euch beide bewusst werdet, dass ihr BEIDE etwas an eurem Verhalten ändern müsst.

Ihr solltet euch darüber klar werden, dass Nähe wie auch Distanz wichtige Bestandteile einer Partnerschaft sind. Beide Parteien haben also zum Teil recht – wichtig ist nun nur, dass ihr es schafft, die richtige Balance zwischen beiden zu finden.

Diese Vorteile bringen die beiden Gegensätze Nähe und Distanz mit sich:

• Nähe: Führt zu Intimität und Vertrauen zwischen den Partnern. Man kann dabei gemeinsame Erfahrungen machen, welche zur Stärkung der Beziehung beitragen.

• Distanz: Ermöglicht die persönliche Weiterentwicklung. Nur durch diese Weiterentwicklung bleiben die Partner auf lange Sicht interessant füreinander.

Die kurze Gegenüberstellung macht deutlich, wie wichtig Nähe wie auch Distanz in einer glücklichen Beziehung sind. Diese Erkenntnis kann euch den notwendigen Anstoß geben, eure bisherigen Wünsche zu hinterfragen und gegebenenfalls ein wenig von eurer bisherigen Linie abzurücken, um euch am Ende in der Mitte – oder zumindest in der Nähe – treffen zu können.

3. Schritt: Der Weg zur Selbstliebe

ernsthafte nachdenkliche Frau

Um euer Beziehungsproblem zu lösen, ist es in vielen Fällen unterlässlich, zu mehr Selbstliebe zu finden.

Denn das Drama, welches sich zwischen euch abspielt, ist im Grunde nur ein Spiegelbild des inneren Dramas – bei beiden von euch. Um zu erreichen, dass eure Beziehung wirklich funktionieren kann und ihr glücklich miteinander werdet, müsst ihr beide jeweils daran arbeiten, euer inneres Trauma zu heilen.

Es gilt nun, dass ihr beide euch aus eurer Opferrolle befreit und ihr alle Beziehungsmuster, welche ihr bisher kennengelernt habt, verabschiedet. Du, genauso wie dein Partner, musst nun Eigenverantwortung übernehmen. Arbeite die negativen Erfahrungen und Traumen deiner Vergangenheit auf, und du wirst den ersten Schritt in Richtung mehr Selbstliebe machen.

Traumen deiner Vergangenheit können zum Beispiel ein gestörtes Verhältnis zu deinen Eltern während deiner Kindheit sein. Oder andere negative Erfahrungen, welche du während deiner Kindheit gemacht hast. Vielleicht hast du aber auch aus vergangenen Liebesbeziehungen Traumen davongetragen, welche dich bis heute nicht loslassen?

Erst wenn du erkannt hast, woher deine Traumen stammen, und du diese aufgearbeitet hast, kannst du den Kampf, welchen du gegen dich selbst führst, beenden. Und erst dann wirst du auch wirklich die Möglichkeit haben, Beziehungen auf Augenhöhe zu führen.

4. Schritt: Arbeitet mit- und nicht gegeneinander

Der letzte Schritt ist nun, dass ihr euch beide verändert. Denn wenn eine Beziehung langfristig funktionieren soll ist es von großer Wichtigkeit, dass ihr beide Kompromisse eingeht und dazu bereit seid, an der Beziehung, aber auch an euch selbst zu arbeiten.

Wichtig ist, dass ihr miteinander arbeitet, und nicht gegeneinander. Dieser Prozess ist vermutlich für euch beide nicht leicht. Doch indem ihr aufeinander zugeht, könnt ihr nicht nur die Qualität eurer Beziehung erheblich verbessern, sondern zudem neue, wertvolle Erfahrungen sammeln.

Es kann durchaus vorkommen, dass ihr beide in diesem Schritt an eure Grenzen geratet. Denn wenn es dir schwerfällt, Nähe zuzulassen, kann dies zunächst zu einem Emotionschaos führen. Lässt du dich aber darauf ein, wirst du schon bald erkennen, dass Nähe eine schöne Erfahrung ist, auf die keine emotionale Verletzung folgen muss.

Bist du hingegen derjenige, welcher normalerweise der klammernde Part ist und mit Distanz nicht klarkommt, dann wird es anfangs schwer für dich sein, Distanz zuzulassen. Schon bald wirst du aber bemerken, dass eine gewisse Distanz zwischen euch keinen Verlust zur Folge hat, sondern dass das Vermissen einen positiven Effekt auf eure Beziehung haben und diese dadurch sogar gestärkt werden kann.

Seid ihre beide dazu bereit, über eure jeweiligen Grenzen zu gehen und euch auf die neuen, beängstigenden Erfahrungen einzulassen, dann werdet ihr schon bald erkennen, wie ihr beide und eure Beziehung daran wächst.

Allerdings bedeutet dies natürlich nicht, dass ihr eure jeweiligen Befürfnisse völlig außen vor lassen solltet. Denn so wird die Sache langfristig nicht funktionieren. Das Ziel ist es, einen gesunden Mittelweg zwischen euren jeweiligen, gegensätzlichen Bedürfnissen zu finden.

Wichtig ist dabei nur, dass ihr nicht zu schnell zu viel wollt. Geht lieber in kleinen Schritten vorwärts, anstatt zu riskieren, nach einem großen Schritt wieder die doppelte Weite rückwärts zu gehen.

Denn die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden bedeutet neben beidseitiger Bereitschaft dazu vor allem eins: Geduld.

Fazit

Romantisches Paar bei einem Date in der Natur, sitzend auf der Bank und Blick auf die ruhige Ozeanszene.

Haben du und dein Partner unter einem Nähe-Distanz-Problem in eurer Beziehung zu leiden, dann kannst du dir einem sicher sein: Ihr seid damit nicht allein. Denn in vielen Partnerschaften ist das Bedürfnis nach Nähe und Distanz nicht ausgeglichen.

Besteht ein starkes Ungleichgewicht, dann ist es aber unerlässlich, dass man als Paar gemeinsam daran arbeitet, dieses zu beheben. Denn ansonsten fühlt sich der eine Part stets vernachlässigt, während der andere ständig in die Flucht getrieben wird.

Das Nähe-Distanz-Problem kann auch ein Hinweis auf ein tiefgreifenderes Problem sein: Ein gestörtes Selbstwertgefühl. Ist dies bei euch der Fall, dann sollte zunächst jeder für sich daran arbeiten, die Traumen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten.

Im Anschluss kann dann die gemeinsame Aufarbeitung der Probleme folgen. Ihr müsst euch gegenseitig anhören und versuchen, die Bedürfnisse des jeweils anderen zu verstehen, damit ihr aufeinander zugehen und einen Kompromiss, mit welchem beide Parteien glücklich werden können, finden.

So sollte der klammernde Partner lernen, dem vermeidenden Partner Distanzzonen zu gewähren, während der vermeidende Partner sich darauf konzentrieren sollte, nicht mehr bei einer jeden Kleinigkeit zu flüchten. Dadurch kann eine ausgeglichene Nähe und Distanz Beziehung geschaffen werden.

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