Eine Trennung kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Plötzlich ist der geliebte Mensch, mit dem man bisher jede freie Minute verbracht und ihm alles erzählt hat, nicht mehr da.
Liebeskummer fühlt sich für manche gar so an wie Trauer um einen geliebten Menschen — und das ist es ja in gewisser Hinsicht auch.
Da verwundert es nicht, dass viele Menschen große Schwierigkeiten haben, eine Trennung zu verarbeiten. Und dadurch teils viel länger und intensiver leiden, als es eigentlich notwendig wäre.
Versteh mich jetzt nicht falsch: Es ist richtig und wichtig, dass es einem nach einer Trennung zunächst einmal schlecht geht. Doch geht man richtig an die Verarbeitung der Trennung heran, dann kann man bereits früher wieder mit einer fröhlichen Einstellung durch das Leben gehen.
Darum findest du in diesem Beitrag die besten Tipps zur Trennungsverarbeitung. Und natürlich erfährst du noch mehr Wissenswertes rund um eine Trennung.
Schließlich hat niemand etwas davon, wenn du monatelang leidest oder gar bleibende Schäden von der Trennung davonträgst.
Was sind die besten Tipps, um eine Trennung zu verarbeiten?
Beherzigst du die folgenden 13 Tipps, dann wirst du die Trennung mit Sicherheit schneller verarbeiten und wieder fröhlich ins Leben blicken können:
1. Lass deine Gefühle zu
Manche Menschen versuchen, nach der Trennung einfach so weiterzumachen wie zuvor. Sie sträuben sich davor, negative Emotionen zu fühlen und verdrängen lieber alles.
Dass das der falsche Weg ist, ist vermutlich selbsterklärend.
Vor allem Männer brauchen häufig viel länger als Frauen, um eine Trennung zu verarbeiten. Denn sie neigen dazu, zunächst einmal alles zu verdrängen und so zu tun, als würde es ihnen nun viel besser gehen als zuvor.
Bis sie irgendwann — teils erst nach Monaten — von ihren wahren Gefühlen eingeholt werden.
Doch selbst dann wollen viele Männer lieber alles mit sich alleine ausmachen. Schließlich wird ihnen von der Gesellschaft beigebracht, dass es sich für Männer nicht gehört, zu weinen.
Verdrängen sie ihre Gefühle darum lieber, dauert es viel länger, bis sie durch die 7 Phasen der Trennung kommen.
2. Sprich dir den Kummer von der Seele
Es bringt dich nicht weiter, den ganzen Schmerz in dich hineinzufressen und es dir vor niemandem anmerken zu lassen, wie schlecht es dir wirklich geht. Denn versuchst du, alles mit dir selber auszumachen, wird es dir nur noch schlechter gehen.
Triff dich darum mit deiner besten Freundin oder deinem besten Freund, und sprich dir den Kummer von der Seele. Du wirst sehen, welch ein befreiendes Gefühl das ist.
Und wer weiß? Vielleicht hat deine Vertrauensperson auch gleich einen guten Rat parat, schließlich musste sie mit Sicherheit auch schon mal eine Trennung verarbeiten.
3. Lenk dich ab
Es ist zwar wichtig, dass du deine Gefühle zulässt, doch das bedeutet nicht, dass du dich monatelang Zuhause verkriechen solltest.
Darum geh nach einer Zeit der Trauer raus und lenk dich ab. Ablenkung bekommst du zum Beispiel durch den regelmäßigen Besuch des Fitnessstudios oder durch das Beginnen eines neuen Hobbys.
Vielleicht steckst du auch deine ganze Energie und neu gewonnene Freizeit, mit der du momentan noch nicht so viel anzufangen weißt, in deine Arbeit.
Mit Sicherheit fällt dir etwas ein, wie du deine Zeit sinnvoll nutzen und dich gleichzeitig von deinem Liebeskummer ablenken kannst.
4. Tu das, was während der Beziehung nicht möglich war
Vermutlich hast du dir während eurer Beziehung hin und wieder gedacht, dass du dies oder das gerne tun würdest, aber du hattest einfach neben deinem Job, deinem Partner, deinen Freunden und deiner Familie nicht die Zeit dafür.
Nun, wahrscheinlich hat dein Ex den größten Platz in deiner Freizeit eingenommen. Und weil dieser Platz nun frei geworden ist, hast du viel Zeit, um das zu tun, was du schon lange machen wolltest.
Vielleicht hattest du aber auch schon seit langem Lust auf eine Typveränderung, dein Partner wollte aber nicht, dass du dir deine Haare von blond auf schwarz färbst. Oder du wolltest mit deinen Mädels in den Urlaub fliegen, dein Partner war aber strikt dagegen.
Na dann weißt du ja, was jetzt zu tun ist: Hol all das nach, was du während eurer Beziehung nicht tun konntest!
So kannst du das Negative in etwas Positives umwandeln und so schneller die Trennung verarbeiten. Denn endlich kannst du voll und ganz auf deine eigenen Bedürfnisse achten, ohne auf deinen Partner Rücksicht nehmen zu müssen.
5. Führe dir immer wieder die Trennungsgründe vor Augen
Nach einer Trennung begehen viele den Fehler, dass sie plötzlich nur noch das Gute der Beziehung sehen. Alles Schlechte, was passiert ist, und die Tatsache, dass sie vielleicht selbst schon lange unglücklich in der Beziehung waren, ist auf einmal vergessen.
Vielleicht handelte es sich ja sogar um eine toxische Beziehung, und du solltest froh sein, dass du deinen Ex losgeworden bist.
Neigst du auch dazu, dir die vergangene Beziehung schönzureden und die Probleme, die ihr hattet, zu vergessen, dann ist es wichtig, dass du dir immer wieder die Gründe, die zur Trennung geführt haben, vor Augen führst.
Denn dadurch wird dir klar, dass doch nicht alles so toll war, wie du es jetzt denkst.
Gleichzeitig bist du dadurch dagegen gewappnet, wenn dein Ex plötzlich wieder zu dir zurückkommt. Denn wenn Männer Schluss machen, ist es nicht immer endgültig... Und natürlich solltest du ihn in dem Fall nicht einfach so mit offenen Augen empfangen.
6. Verschwende deine Energie nicht mit Racheaktionen
Zugegeben, es ist manchmal sehr verlockend, sich am Ex zu rächen. Vor allem, wenn er einen sehr verletzt hat.
Doch glaub mir: Racheaktionen werden dich nicht weiterbringen. Denn damit verschwendest du nicht nur sinnlos deine Energie, sondern du blockierst gleichzeitig die Verarbeitung der Trennung.
7. Gib Selbstzweifeln keine Chance
Um eine Trennung gut verarbeiten zu können, ist es auch wichtig, dass du keine schlechten Gedanken zulässt, mit denen du dich und deinen eigenen Wert selbst untergräbst.
Gerade dann, wenn mit einem Schluss gemacht wird oder wenn man gar betrogen wurde, leidet häufig das Selbstbewusstsein ziemlich darunter. Schließlich ist man ja für den Expartner “nicht mehr gut genug”.
Selbstzweifel behindern dich aber nur bei der Trennungsverarbeitung. Denn sie verstärken das Gefühlschaos, in welchem du dich befindest, und ziehen dich noch weiter runter.
Vielleicht kommen dir gar Gedanken wie “Ich werde für immer alleine sein, wieso sollte mich denn noch jemand wollen?”
Auch Verlustängste können sich dadurch entwickeln. Diese Ängste werden in Zukunft das Führen glücklicher Beziehungen beeinträchtigen.
Derartige Gedanken sind darum absolut toxisch und verhindern die Heilung. Ertappst du dich dabei, dass du an deinem eigenen Wert zweifelst oder dass du Probleme mit deiner Selbstliebe hast, dann solltest du unbedingt daran arbeiten.
Und führe dir unbedingt immer wieder vor Augen, dass eure Beziehung gescheitert ist, weil es zwischen euch einfach nicht wirklich gepasst hat. Und nicht, weil du nicht gut genug, kein guter Mensch oder nicht hübsch genug bist.
8. Entferne Erinnerungen an die vergangene Beziehung
Steht deine Wohnung noch voll mit Erinnerungsstücken an eure gemeinsame Zeit? Na dann ist es ja kein Wunder, dass du permanent deinen Ex im Kopf hast und nicht anders kannst, als in glücklichen Erinnerungen zu schwelgen. Und dir dabei die Augen aus dem Kopf heulst.
Du solltest darum unbedingt alle Erinnerungsstücke, und damit auch die negativen Gefühle, entfernen.
Keine Sorge: Du musst sie nicht wegwerfen, wenn du das nicht möchtest, sondern kannst sie auch einfach in eine Kiste packen und diese in deinen Keller stellen.
Aus den Augen, aus dem Sinn. Zugegeben, mit dem Ex ist es vielleicht nicht so einfach, doch diese Redewendung hat auch hier etwas Wahres.
Denn du wirst schon bald seltener an deinen Ex denken, wenn du nicht jeden Tag Fotos von euch siehst oder durch Erinnerungsstücke an gemeinsame, glückliche Urlaube erinnert wirst.
9. Halte dich an eine strikte Kontaktsperre
Sind du und dein Ex auch nach eurer Trennung immer wieder in Kontakt, dann kann das mit der Trennungsverarbeitung ja gar nichts werden. Denn durch den Kontakt ruft er sich permanent wieder bei dir ins Gedächtnis und dir wird es schwer fallen, dich abzulenken.
Ordne darum eine strikte Kontaktsperre an und blockiere ihn gegebenenfalls, falls er sich nicht daran hält. Vergiss auch nicht, ihn auf Social Media zu entfernen!
Anders verhält es sich natürlich, wenn ihr gemeinsame Kinder habt. In dem Fall solltet ihr euren Kontakt zumindest auf ein Minimum reduzieren und ausschließlich auf die Kinder beschränken.
10. Geh keine neue Beziehung ein
Nach einer Trennung ist es für viele extrem schwer, abends nach der Arbeit allein Zuhause sein und alleine zu Abend essen zu müssen. Alleine schlafen zu müssen und am nächsten Morgen alleine aufzuwachen.
Darum entscheiden sie sich bereits kurze Zeit nach dem Beziehungsaus, sich auf Partnersuche zu begeben. Diese Art von Beziehung wird auch Rebound Beziehung genannt.
Diese Beziehung ist aber natürlich in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt. Schließlich wurde die vergangene Beziehung noch nicht ansatzweise verarbeitet und der neue Partner dient vielmehr als Ablenkung.
Ich muss wohl nicht dazusagen, wie unfair das diesem Menschen gegenüber ist, wenn ihm gegenüber nicht offen kommuniziert wird, dass es sich um eine Rebound Partnerschaft handelt.
Zudem behinderst du dich damit nur selbst, die Trennung zu verarbeiten. Und du wirst in dieser nächsten Beziehung mit großer Wahrscheinlichkeit wieder die gleichen Fehler machen wie in der alten Beziehung und am Ende noch unglücklicher sein als zuvor.
11. Flirte
Dass ich dir davor abrate, eine neue Beziehung einzugehen, bedeutet nicht, dass du Abstand von Menschen, die du attraktiv findest, halten musst.
Denn auch das Schließen von neuen Bekanntschaften und das Flirten (falls dir danach ist), können dir bei der Verarbeitung der Trennung helfen.
Dadurch wird dir bewusst, dass dein Ex nicht der einzige tolle Mensch auf diesem Planeten ist. Sondern dass es noch andere Männer oder Frauen gibt, mit denen du Spaß haben kannst und die vielleicht sogar dein Herz ein wenig schneller schlagen lassen.
Solange du dabei locker bleibst, und nicht gleich krampfhaft nach einer neuen Liebe suchst, wird es dir sehr gut tun, neue Bekanntschaften zu schließen.
12. Fokussiere dich auf dein eigenes Leben
Nun ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um dir neue Ziele zu setzen und an deren Erreichen zu arbeiten.
Eine neue Zukunft wartet auf dich, und du kannst nun entscheiden, wie diese aussehen soll.
13. Auch der Schlussmacher darf sich schlecht fühlen
Leider vertreten viele Personen die Ansicht, dass es demjenigen, von dem die Trennung ausging, nicht schlecht gehen darf. Das ist aber totaler Schwachsinn.
Denn auch wenn du das Glück hattest, dich auf die Trennung vorzubereiten — schließlich hast du vermutlich schon längere Zeit, bevor du den Schlussstrich gezogen hast, darüber nachgedacht — heißt das nicht, dass es dir danach sofort wunderbar gehen muss.
Zwar bist du zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit ist, die Beziehung zu beenden. Doch auch dein Leben dreht sich dadurch um 180 Grad.
Schließlich stehst du plötzlich ohne deinen Partner da und machst dir in schwachen Momenten vielleicht Gedanken darüber, ob die Trennung der richtige Weg war. Oder du bereust deine Entscheidung sogar.
Hinzu kommt, dass deinem Ex durch die Trennung vielleicht der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Da kommt man leicht in Versuchung, sich verantwortlich für sein Leiden zu fühlen und sich selbst die Schuld daran zu geben.
Merkst auch du, dass du aus diesen Gründen mit der Trennung haderst, dann führe dir immer wieder die Trennungsgründe vor Augen. Denn mit Sicherheit gab es gute Gründe, weshalb du dich für die Trennung entschieden hast.
Und dann erlaube dir, um die verlorene Liebe zu trauern. Denn auch du musst die 7 Phasen der Trennung durchlaufen, um diese vollständig verarbeiten zu können.
Wie lange dauert es, eine Trennung zu verarbeiten?
Wie lange es dauert, eine Trennung zu verarbeiten, lässt sich nicht pauschal sagen. Manche Menschen sind bereits eine Woche nach der Trennung über diese hinweg, während andere Wochen, Monate oder gar Jahre benötigen.
Es kann also eine gehörige Zeit dauern, bis man es geschafft hat, eine Trennung zu verarbeiten.
Das ist auch kein Wunder. Schließlich ist nach einer Trennung erstmal nichts mehr so, wie es einmal war. Der engste Vertraute ist plötzlich weg, und vielleicht ändert sich dadurch sogar die Wohnsituation oder der Freundeskreis.
Da verwundert es nicht, wenn man erstmal ein ziemliches Gefühlschaos durchleben muss. Empfindungen wie Schmerz, Trauer, Wut und Verzweiflung sind nach einer Trennung ganz normal und sogar wichtig, um die Trennung verarbeiten zu können.
Dennoch hängt die Dauer der Trennungsverarbeitung meist von verschiedenen Faktoren ab:
1. Von wem die Trennung ausging
Zwar hat meist auch die Person, die sich trennt, mit der Trennung zu kämpfen und es geht ihr eine Weile nicht besonders gut. Dennoch verarbeitet der Partner, der Schluss gemacht hat, die Trennung meist viel schneller als derjenige, mit dem Schluss gemacht wurde.
Denn der sich trennende Partner konnte in der Regel bereits vor der eigentlichen Trennung mit der Trennungsverarbeitung beginnen. Vielleicht hat er monatelang bei jedem Streit an Trennung gedacht. Und er hatte ja entscheidende Gründe, wieso er den Schlussstrich gezogen hat.
Ist man hingegen derjenige, mit dem Schluss gemacht wird, dann sieht die Sache ganz anders aus. Wenn dich die Trennung unvorbereitet trifft, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass du davon völlig aus der Bahn geworfen wirst.
2. Der Grund für die Trennung
Natürlich spielt auch der Grund für die Trennung eine große Rolle dabei, wie lange die Trennungsverarbeitung dauert.
• Trennt ihr euch, weil die Liebe in eurer Beziehung langsam verloren gegangen ist, dann dauert die Verarbeitung der Trennung meist nicht so lange.
Schließlich hängt ihr dann, wenn ihr euch für die Trennung entscheidet, nicht mehr so aneinander und habt euch vermutlich bereits zuvor auseinander gelebt.
• Kommt es hingegen zur Trennung, weil einer der Partner fremdgegangen ist, dann haben häufig beide sehr an der Trennung zu knabbern.
Der Fremdgänger, weil er sich so große Vorwürfe macht, die Beziehung zerstört zu haben. Und der Betrogene, weil er durch den Vertrauensbruch zutiefst verletzt wurde.
• Kommt eine Affäre ans Licht, ist die Sache für den Betrogenen meist noch schlimmer.
Schließlich muss man erstmal damit klarkommen, dass die Person, der man vertraut hat, vielleicht monatelang ein Doppelleben geführt hat. Und einen immer wieder mit der Affäre betrogen hat. Und einen nun vielleicht sogar für diese Affäre verlässt.
• Auch wenn der Partner sich zurückzieht, weil er unter Bindungsangst leidet, ist das häufig schwer zu akzeptieren. Schließlich weiß man, dass der andere einen ja eigentlich auch noch immer liebt, und nur mit seinen Ängsten nicht klarkommt.
Natürlich gibt es noch unzählige weitere Gründe, weshalb eine Frau oder ein Mann sich dazu entschließt, sich zu trennen.
3. Die Art und Weise der Trennung
Kam es anlässlich eines großen Streits zu der Trennung, dann kann es gut sein, dass einer der beiden die Trennung vollzogen hat und einfach abgehauen ist. Und nun nichts mehr von sich hören lässt.
Der Zurückgelassene bleibt mit unzähligen offenen Fragen zurück, auf die er keine Antwort mehr erhält. Dadurch hat man meist viel länger mit der Trennung zu hadern.
Doch auch wenn über Whatsapp Schluss gemacht wird, ohne jegliche Erklärung und Bereitschaft zu einem offenen Gespräch, wird das die Trennungsverarbeitung in die Länge ziehen.
Ganz anders verhält es sich, wenn beide dazu bereit sind, während oder nach der Trennung ein klärendes Gespräch zu führen und offene Fragen zu beantworten. Dies ist ein wichtiger Bestandteil in der Trennungsverarbeitung und erleichtert das Abschließen mit der Beziehung.
4. Die Dauer der Beziehung
Für manche mag die Dauer der Beziehung keinen Einfluss auf die Dauer der Trennungsverarbeitung haben. Denn sie lieben vom ersten Moment an so intensiv, dass es ihnen bei der Trennung das Herz aus der Brust reißt.
Dennoch möchte ich behaupten, dass die Trennungsverarbeitung länger dauert, je länger man zusammen war. Schließlich ändert sich das Leben mit der Trennung viel radikaler, wenn man bereits jahrelang zusammen war, und nicht nur ein paar Wochen oder Monate.
5. Die Trennungsverarbeitung
Liebeskummer bedeutet eine enorme Belastung für unsere Psyche. Unzählige Emotionen prasseln auf uns herein und es ist alles andere als einfach, damit richtig umzugehen.
Weil viele Menschen diesen extremen Schmerz nicht fühlen möchten, verdrängen sie ihn. Das mag zwar auf den ersten Blick besser und einfacher sein, um mit einer Trennung klarzukommen.
Langfristig hat man dadurch aber viel länger unter der Trennung zu leiden. Schließlich blockiert man mit dem Verdrängen die Trennungsverarbeitung und es dauert dadurch länger, bis es einem wieder von ganzem Herzen gut geht.
Lässt man hingegen die schmerzhaften Gefühle zu, dann verarbeitet man die Trennung in der Regel viel schneller und kann bereits früher wieder mit vollem Herzen nach vorne blicken.
Was sind die 7 Trennungsphasen?
Jeder Mensch durchläuft nach einer Trennung die Phasen der Trennung. Das ist ein natürlicher Prozess der einem dabei hilft, die Trennung zu verarbeiten und mit der Beziehung und dem Expartner abzuschließen.
Man kann die Trennungsverarbeitung in 7 Phasen unterteilen:
1. Phase: Schock
Direkt nach der Trennung erleben viele Menschen erstmal einen Schock — vor allem dann, wenn unerwartet mit ihnen Schluss gemacht wurde.
In dieser ersten Phase nach der Trennung fühlt man sich taub und leer und kann das, was passiert ist, gar nicht wirklich realisieren. Die Auswirkungen der Trennung kann man in dieser Phase noch nicht wirklich verstehen. Man funktioniert einfach.
Diese Schockstarre ist eine natürliche Reaktion und Schutzmechanismus des Körpers, um zu verhindern, dass man von den unzähligen Emotionen überwältigt wird. Ansonsten würde man wohl zusammenbrechen.
2. Phase: Verleugnung
Schon nach kurzer Zeit gelangt man dann in die zweite Phase: Die der Verleugnung.
In dieser Phase leugnet man die Trennung und ist sich sicher, dass man sowieso wieder mit dem Partner zusammenkommen wird.
Darum besteht in der zweiten Phase meist auch noch enger Kontakt zum Ex. Man tauscht Nachrichten aus und diskutiert vielleicht über das, was vorgefallen ist und zur Trennung geführt hat.
Manche gehen auch so weit, dass sie die Trennung komplett verdrängen. Sie lenken sich ab und tun so, als wäre nichts vorgefallen.
Jegliche Gefühle der Trauer werden aus Selbstschutz verdrängt.
3. Phase: Wut
Irgendwann kann man die Trennung aber nicht mehr weiter verdrängen. Darum überwältigt einen in der dritten Phase der Trennung unbändige Wut.
Viele sind dabei auf sich selbst zornig, weil sie nun erkennen, was sie alles in der Beziehung falsch gemacht haben.
Dieser Zorn wird aber häufig auch auf den Ex projiziert. Man fragt sich, wie man es überhaupt so lange mit einem solchen Menschen ausgehalten hat. All seine Fehler sieht man nun überdeutlich vor Augen.
Diese Phase der Wut ist darum sehr wichtig, schließlich macht man darin den ersten Schritt, um sich vom Ex zu lösen.
Dennoch ist diese Phase gefährlich, denn nicht selten kommt es vor, dass man sich zu unüberlegten Handlungen hinreißen lässt. Manche fahren zum Haus des Ex und machen ihm wutentbrannt eine Szene. Und bereuen das später bitterlich.
4. Phase: Gefühlsachterbahn
Doch auch diese Phase der Wut hält nicht für immer an. Irgendwann ebbt die Wut ab, und man gelangt in die vierte Phase, in der man eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt.
Plötzlich will man den Ex unbedingt wieder zurück und hofft auf eine zweite Chance, bei der man dann alles besser machen wird. Schließlich kann man ohne den Ex nicht leben.
Teils sind unzählige Nachrichten und Anrufe beim Ex die Folge. Oder sogar das Betteln vor seiner verschlossenen Tür.
Dass man in dieser Phase Gefahr läuft, das eigene Selbstwertgefühl völlig zu untergraben, dürfte klar sein — vor allem dann, wenn der Ex bereits mit der Beziehung abgeschlossen hat.
Doch auch wenn dem nicht so ist, solltest du keinesfalls versuchen, deinen Ex zurückzugewinnen. Bleib auch in dieser schwierigen Phase stark, und es wird dir schon bald besser gehen.
Auch Gefühlsausbrüche kommen in dieser Phase häufig vor. Verzweifeltes Weinen ist keine Seltenheit, schließlich realisiert man nun das völlige Ausmaß der Trennung. Und dass sich das Leben von Grund auf geändert hat.
Neben diesen negativen Empfindungen gibt es aber manchmal auch Lichtblicke. Man blickt positiv in die Zukunft und freut sich auf die neuen Dinge, die man ausprobieren möchte.
Meist hält diese Zuversicht und Positivität über die neugewonnene Freiheit aber nicht lange an, und man fällt schnell wieder zurück in ein tiefes Loch des Schmerzes.
Die meisten Menschen nehmen diese Trauerphase als die schwierigste Phase wahr. Gleichzeitig ist sie aber auch die wichtigste Phase in der Trennungsverarbeitung.
Dennoch kann es ein enormer Kraftakt sein, auch wieder aus dieser Phase herauszukommen. Manche Menschen sind monatelang darin gefangen und werden gar von Depressionen heimgesucht.
Häufig sind Freunde und Familie der Schlüssel dazu, um aus dem Loch herauszukommen und es in die nächste Phase der Trennungsverarbeitung zu schaffen.
5. Phase: Akzeptanz
In dieser fünften Phase nun schafft man es endlich, die Trennung zu akzeptieren. Man weiß und akzeptiert, dass man nicht mehr mit dem Ex zusammenkommt und dass man nun erstmal wieder alleine durch das Leben geht.
Gedanken wie “Wir hatten so eine tolle Zeit zusammen. Doch es war eben nicht für immer gedacht, und das Leben geht weiter” und “Ich kämpfe nicht mehr für dich” sind typisch für diese Phase.
Durch diese Akzeptanz wird vieles leichter. Denn man weiß nun: Die Erde dreht sich auch ohne den Ex weiter.
Man ist zwar noch nicht über den Ex hinweg, doch der Trennungsschmerz wird langsam weniger. Auch wenn Gedanken an den Ex noch immer sehr schmerzen. Aber man wird davon nicht mehr so aus der Bahn geworfen wie in der vorherigen Phase.
Doch in dieser Phase akzeptiert man nicht nur die Trennung. Sondern auch die Fehler, die man vielleicht gemacht hat und die letzten Endes zu der Trennung geführt haben. Man vergibt sich selbst und nimmt sich vor, aus seinen Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
6. Phase: Loslassen
Und dann ist es endlich soweit: In der Phase des Loslassens kann man endlich mit dem Ex abschließen.
Man versucht nicht länger, Signale der Annäherung nach der Trennung erkennen zu können. Und macht sich auch keine Hoffnungen mehr darauf, dass man irgendwann doch wieder zusammenfinden könnte.
Gleichzeitig denkt man immer weniger an die Vergangenheit und an den Expartner. Stattdessen fokussiert man sich auf die Zukunft, welche plötzlich viel positiver aussieht als noch in den vorherigen Phasen.
7. Phase: Selbstfindung
Und in der letzten Phase schließlich verschwendet man fast keinen Gedanken mehr an die gescheiterte Beziehung. Nun hat man die Trennung emotional verarbeitet und sprüht geradezu vor Energie.
Diese Energie wird meist in sich selbst investiert. Denn nun konzentriert man sich voll und ganz auf sich selbst und auf seine Zukunft.
Gerade nach einer langen Beziehung weiß man vielleicht gar nicht mehr so genau, wer man selbst eigentlich ist, wenn man nicht mehr auf einen Partner Rücksicht nehmen muss. Darum macht man sich nun daran, sich selbst zu finden und orientiert sich vielleicht auch ganz neu.
Man setzt sich motiviert Ziele, die man erreichen möchte — beruflich wie privat. Und macht sich mit voller Kraft daran, diese Ziele zu erreichen.
Nun ist man auf einem guten Weg, nach der Trennung wieder glücklich zu werden.
Fazit
Eine Trennung zu verarbeiten dauert eine ganze Weile und geht nicht von heute auf morgen. Tiefe Liebe entwickelt sich ja auch Schritt für Schritt und nicht innerhalb eines Tages.
Darum setz dich nicht unter Druck, lass deine eigenen Gefühle zu und deinen Emotionen freien Lauf. Denn wenn du versuchst, deinen Schmerz zu verdrängen, wirst du am Ende viel länger mit der Trennung zu kämpfen haben.
Und auch wenn du mir gerade vielleicht nicht glaubst, weil in deinen Augen momentan alles aussichtslos aussieht:
Irgendwann wirst du die Trennung vollständig verarbeitet haben. Du wirst eine neue Liebe haben und so glücklich sein wie niemals zuvor. Dich wird es völlig kalt lassen, wenn dein Ex sich wieder meldet.
Und plötzlich wird für dich alles Sinn machen: Die Beziehung musste enden, weil dadurch Platz geschaffen wurde für viel Größeres.